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Italien braucht Mission: Mission ist vielseitig

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NEUE BERUFUNG UND NEUES FELD

 

 von Nico Martella

 

«Denn so spricht der Herr zu den Männern von Juda und zu Jerusalem: Pflüget euch ein neues Feld, und säet nicht unter die Dornen» (Jer 4,3).

 

1. MISSIONSNÖTE UND IHRE BEHANDLUNG: Das »neue Feld« in Jeremiah 4,3 ist ein neuer moralischer und geistiger Wiederbeginn und auch eine neue missionarische Chance.

     Wenn man Weizen unter die Dornen säet, würde das die neuen kleinen Pflanzen ersticken lassen (Lk 8,7.14). Daher muss derjenige, der ein neues existentielles und missionarisches Kapitel beginnen will, zunächst das neue Feld urbar machen, indem er es von allen Hindernissen und vom Unkraut befreit. Um ein »neues Feld« zu beginnen, sollte man das alte verlassen.

 

     Nun sind nicht alle missionarischen Werke aus einer Planung entstanden, sondern manchmal sind sie die Antwort auf Nöte, Widrigkeiten und sogar auf Intrigen von anderen. Doch inmitten der größten Prüfungen und der schmerzhaften Situationen, in denen, wie es scheint, alles sich gegen uns gewendet hat, machen wir erstaunliche Erfahrungen als Diener des Herrn. Der Herr berührt uns das Herz, gibt uns einen Frieden, der alles Verstehen übersteigt (Phil 4,17). Er gibt uns einen intensiven Geist des Lobes. Es ist, als ob er uns zu dem Berg der Verklärung bringen würde, wo wir die Herrlichkeit des Messias Jesus sehen. Deshalb haben wir kein Interesse mehr, uns vor anderen zu verteidigen, sondern wollen wir nur den Herrn andächtig betrachten und ihm dienen.

     Alles das ist für einige unverständlich, das heißt, wie wir in tiefsten Nöten das Geschenk des großen geistigen Impulses, der Gegenwart des Herrn und sogar der persönlichen Verheißungen von ihm empfangen können. Dies geschieht, wenn wir uns zum Kreuzes begeben, wo wir mit Christus gestorben sind, wo alle Ansprüche und jeder Ruhm aufhören, wo alle Titel nichts gelten, wo die Machtpositionen enden, wo der alte Mensch starb, wo es nur Gnade und nochmals Gnade gibt.

 

2. EINIGE UNMITTELBARE EFFEKTEN: Wenn dies geschieht, was wir eben geschrieben haben, wirst du unempfindlich gegen die Vorwürfe der Verleumder. Du misst den brennenden Pfeilen, die Menschen werfen, um dich zu verletzen, wenig Bedeutung zu. Dann verzichtest du, dich vor deinen schärfsten Kritikern zu verteidigen, indem du das Feld Gott überlässt, der alles weiß und der dich auf seine Weise und besser, als du es tun kannst, zu verteidigen vermag. Dann widerhallt dir als Echo das Motto: »Die Mühlen Gottes mahlen langsam, mahlen aber trefflich fein«. Dann achtest du nicht mehr auf die Federn, die böswillige Menschen in den Wind werfen. Dann lässt du dich nicht von den Schlammspritzern beeindrucken, die unglückliche Menschen mit der Absicht um sich schleudern, damit sie dich treffen.

     Dann fragst du dich, ob Gott die unangenehmen Ereignisse und Nöten deswegen zugelassen hat, weil er will, dass du in dem noch weiter gehst, als was du bis jetzt erlangt hast, und dass du wieder deine Hand an den Pflug legst, um mit geraden Furchen das »neue Missionsfeld« abzustecken, um es urbar zu machen. Manchmal hat der Herr keinen anderen Weg, um uns zu anderen Feldern zu bewegen, die weiß zur Ernte sind.

     In letzter Zeit berührten mich zwei voneinander unabhängige Aussagen. Ein Gemeindeleiter schrieb mir unter anderem etwa Folgendes: »Im Gespräch mit meiner Frau, sagte sie mir: „Warum sieht Nico nicht ein, dass alle diese unangenehmen Dinge vielleicht ein Weg sind, den Gott benützt, um ihn woanders hin zu führen? Auf diese Weise hatten die Verfolgungen der ersten Christen dazu beigetragen, dass sie sich von Jerusalem entfernten und das Zeugnis woandershin brachten!“. Gott wird dich sicherlich segnen, wenn du an einem anderen Ort arbeiten wirst und nicht bei diesen Fesseln und Lasten bleibst, die deine Gabe und deinen Dienst niederdrücken. Was sagst du dazu?«. Wir haben eine liebe Schwester besucht, die fast wie ein Blitz aus heiterem Himmel uns etwa Folgendes sagte: »Gott hat wahrscheinlich das, was geschehen ist, zugelassen, weil ihr euch zu sehr an die Situation vor Ort gebunden habt, während ihr als Missionare das Evangelium woanders bringen und dort Gemeindeaufbau betreiben könntet«. Ich blieb sicher überrascht und erstaunt wegen diesen zwei verschiedenen »Proklamationen«; es war, als ob Gott zu uns sprach und uns eine andere Begründung vorsetzte, die von anderen Dingen überlagert geblieben war. Jenseits der unangenehmen Dinge, die passiert waren, und jenseits dessen, die diesbezüglich die Verantwortung tragen, war es, als ob Gott uns erklärte, dass er das Ganze zugelassen hat, da er keinen anderen Weg hatte, um uns seine Sprache und seinen Willen deutlich werden zu lassen.

 

3. VON DER REAKTION ZU DER AKTION: Der Diener Gottes muss sich wieder vor seinen Herrn hinstellen und sagen: »Rede, denn dein Knecht hört« (1 Sam 3,10). Vor seinem Angesicht, vor der Vortrefflichkeit der Erkenntnis des Herrn Jesus, entdeckst du, dass jeder menschlichen Ruhm Verlust und Dreck geworden ist (Phil 3,8). Dann angesichts der Ansprüchen der anderen hast du keine Machtposition zu verteidigen, keinen guten Ruf zu schützen, keinen Ruhm zu wahren, und so weiter (vgl. V. 5ff); du hast bereits alles in dem Herrn. Indem du dich voll und ganz mit Christus identifizierst (V. 10f), verlassest du das, was hinten liegt, und eilst dem entgegen, was vorne ist (V. 13f). Du lässt von den alten Sachen los, damit der Herr deine Hände mit dem Neuen fülle. Du willst den neuen Wein in neue Schläuche tun (Mt 9,17). Du willst einfach ein neuer Teig seid, nachdem du dich vom alten Sauerteig gereinigt hast (1 Kor 5,7). Du willst aufhören unter die Dornen zu säen und machst dich auf, ein neues Feld umzupflügen (Ger 4,3; Hos 10,12).

     Diese ist die Dynamik der neuen Berufung, das Geheimnis eines neuen Engagements. Sie hat nur eine Grundlage: die ausreichende Gnade Gottes für schwache Diener, die aber fähig sind, in Christus stark zu sein, und befähigt zu werden durch Beleidigungen, Nöte, Verfolgungen und Engpässe zu gehen (2 Kor 12,9f). Sie hat nur ein Bilanz: »Aber durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin; und seine Gnade gegen mich ist nicht vergeblich gewesen, sondern ich habe viel mehr gearbeitet als sie alle; nicht aber ich, sondern die Gnade Gottes, die mit mir war« (1 Kor 15,10).

 

5. CHRISTUS IST FÜR ALLE GENÜGEND: Mehrmals in unserem Leben haben wir einen neuen dienstlichen Anfang gemacht. Manchmal fragten wir uns mit Bedauern und Sorge: Herr, was wird aus denen, die wir zurückgelassen haben? Hier ist die Antwort: »Als nun Petrus diesen [= den Jünger, den Jesus liebte] sah, spricht er zu Jesu: „Herr, was soll aber dieser?“. Jesus spricht zu ihm: „Wenn ich will, dass er bleibe, bis ich komme, was geht es dich an? Folge du mir nach“« (Joh 21,21f). Gott wird sich um die kümmern, die wir zurücklassen, wenn sie ihn mit reinem Herz suchen werden. Diejenigen, die weiterziehen, können weiterhin ein Segen für diejenigen sein, die da bleiben, wenn diese Letztgenannten es wünschen. Auch für die, die bleiben, kann das „neue Feld“ einen Anreiz und eine Herausforderung darstellen, was sie zumindest mit Interesse und Gebet begleiten können.

 

► URL: http://italmission.altervista.org/Artk/Neues_Feld.htm

03-07-2015; Aktualisierung:

 

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