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Italien braucht Mission: Mission ist vielseitig

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LICHT NACH DEM TUNNEL DER DEPRESSION

 

 von Rita Fabi

 

Rita

1. Zum Anfang möchte ich sagen, dass ich ein ganz normaler Mensch bin, wie so viele in der Welt, ohne besondere Fähigkeiten oder Qualitäten. Ich traf Gott in dem schwierigsten Moment meines Lebens, gerade, als ich im Begriff war ihn zu  beschuldigen für das, was mit mir geschah, und ich im Begriff war, mich von ihm zu entfernen. Ich frage mich bis heute, was er an mir besonderes gesehen hatte; aber selbst wenn ich das „Warum“ nicht verstehen kann, verstehe ich jetzt, dass ich es ohne seine Hilfe nie geschafft hätte aus dieser

Lage rauszukommen.

     Ich wurde katholisch erzogen und ich habe immer an Gott und an seinen Sohn Jesus geglaubt, aber noch viel mehr an die Madonna und die Heiligen; absurd, nicht wahr? Aber wer weiß, wie viele es noch gibt wie mich! In der Zeit, in der ich wegen der Krankheit meines Ehemannes begann nach einem Wunder zu fragen, fing ich an Wallfahrtskirchen der Reihe nach abzusuchen und betete ständig zu Maria, mir zu helfen... wie viel Unwissenheit gab es in mir. Als dann mein Mann starb, anstatt mich selbst zu hinterfragen, beschuldigte ich Gott. Ich wurde Opfer der Versuchungen des Satans, und da ich zu jenem Zeitpunkt von einer starken Depressionen heimgesucht wurde, war ich ja eine leichte Beute.

     Eines Abends wurde mir klar, dass ich es nicht schaffen würde, und ich fing an zu weinen und Gott zu fragen, warum er mich verlassen hatte. Was für ein Narr war ich: ich war diejenige, die ihn verlassen hatte, und im Gegenteil dachte ich, dass er es gewesen wäre, der mich verlassen hatte. Es gab eine Reihe von Ereignissen, immer größere und voll von anhaltendem Leid, aber jedes Leid öffnete mir eine Tür und ein kleines Licht begann zu leuchten. Ich fing an, alles, was mich umgab, mit anderen Augen anzusehen und mich über viele „Unsinnigkeiten“ zu freuen, wie ich sie nannte: vielleicht über einen schönen Mond am Himmel, über eine Blume, über einen Vogel, der bei meinem Fenster landete. Je mehr ich mich über diese Dinge freute, desto mehr schaffte ich es auch, über das Leiden mich zu erfreuen, da ich endlich verstand, dass man nur dadurch es schafft, näher an das heranzukommen, was Jesus für uns erlebt hatte. Kurz gesagt, scheint es einfach das so zu sagen, aber es war wirklich nicht leicht gewesen.

     Meine Wegstrecke dauerte fast fünf Jahre, und obwohl der Weg schmal und voller Gefahren war, hatte damit meine Reise in Richtung Wahrheit begonnen. Ich erkannte, dass, obwohl ich ein Niemand und ein Sünder war, aus Gnade durch Glauben gerettet werden konnte! Das hätte ich nie allein geschafft (trotz der Beichte, welche die katholische Kirche mich gelehrt hatte, zu praktizieren, um Vergebung zu bekommen). Jesus hatte schon dafür gesorgt, und ich war frei; und wenn ich frei von Sünden war, die ich als Mensch wieder begangen hätte, durch Jesus konnte ich endlich wissen, dass ich eines Tages ein Teil des Volkes Gottes sein würde. Von diesem Moment an war es, als ob ich die Stimme Gottes in mir hören würde; ich stellte Fragen und er antwortete mir auf die erstaunlichste Weise, vielleicht indem er mir eine besondere Einsicht gab, als ob ich seine Stimme hören würde, oder vielleicht durch etwas, was ich in der Schrift las. Damals kannte ich noch keine biblische Christen und hatte nur die Bibel.

     Also, lasst uns miteinander in jedem Moment unserer Tage freuen, selbst in den schweren Momenten, da wir eine große Aufgabe zu bewerkstelligen haben: gegenüber jeder Person deutlich zu machen, die sich als Sünder und damit weit weg von Gott fühlt, dass es wirklich genügt einfach zu glauben und unsere Sünden werden vergeben. „Denn durch die Gnade seid ihr errettet, mittelst des Glaubens; und das nicht aus euch, Gottes Gabe ist es; nicht aus Werken, auf dass niemand sich rühme“ (Epheser 2,8-9). Eine letzte Sache, die ich euch sagen möchte, ist das: das, was wir tun, soll nie mit der Absicht getan werden, sich das Reich Gottes zu verdienen, sondern es soll nur in der Absicht geschehen, um unsere Dankbarkeit zum Ausdruck zu bringen gegenüber demjenigen, der es uns geschenkt hat, indem er am Kreuz starb. „Er hat getilgt die uns entgegenstehende Handschrift in Satzungen, die wider uns war, er hat sie auch aus der Mitte weggenommen, indem er sie an das Kreuz nagelte“ (Kolosser 2,14). „Wenn jemand dient, so sei es als aus der Kraft, die Gott darreicht, auf dass in allem Gott verherrlicht werde durch Jesus Christus“ (1 Petr 4,11).

 

     2. Ungefähr vor ein paar Jahren, begann ich auf Facebook ein Gespräch mit dem Bruder Nico Martella, der mir sehr geholfen hat. Eines Tages forderte er mich auf, an einem Jüngerschaftskurs in Tivoli teilzunehmen, der bei einer Familie stattfand. Jahrelang hatte ich Kontakt mit Brüdern und Schwestern nur durch Skype und Internet, da ich aus familiären Gründen mich von Zuhause nicht viel bewegen konnte, da ich mich um meine ältere Mutter kümmern musste. Nun konnte ich mich mit Menschen aus Fleisch und Blut treffen und das gab mir viel Freude. Die Tatsache, dass ich mit der Familie von Nico zusammenkommen konnte, vor allem mit seiner Frau Elisabeth, war für mich eine große Unterstützung. Im Frühjahr 2015, nachdem in der Gemeinde von Tivoli, wo Nico Leiter war, verschiedene gravierende Probleme aufkamen, fragte er mich, ob ich bereit war, mein Haus aufzumachen, um dort sowohl Evangelisation als auch Gottesdienste durchzuführen. Ich dachte ernsthaft darüber nach, da ich im Begriff war, von einem virtuellen Engagement im Internet zu einem realen Engagement  überzugehen; schließlich, durch die Überzeugung angetrieben, dass Gott es so wollte, sagte ich ja.

     Wir fingen an bei mir Zuhause , uns zum Gottesdienst zu treffen. Aber nach kurzer Zeit änderte sich plötzlich manches und meine familiäre Routine brach ein: meine Mutter hatte ernste Probleme und musste operiert werden; und mein jüngster Sohn wurde von einer mysteriösen Krankheit befallen. Und hinzukam, dass ich Witwe und Einzelkind bin; und deswegen musste ich mir alle Probleme alleine aufbürden. Ich verbrachte einige schreckliche Momente, in denen die einzige Stütze mein Glaube an Gott und in seinen Verheißungen war; hinzukam die Nähe von Nico und von Elisabeth und von den Brüdern und Schwestern, die zu mir nach Hause kamen. Wie gesagt, sie waren zuvor Glieder der Gemeinde von Tivoli. Ich habe mir oft gesagt, dass Gott sieht an und sieht vor, denn wenn in der Gemeinde von Tivoli alles immer noch so gut gegangen wäre wie früher, hätte ich nicht die Nähe und die Unterstützung, die die Gottesdienste in meinem Haus in dieser schlimmen Periode mir gebracht haben, gehabt.

     Das Leiden ist leider ein Teil des Lebens eines Christen; und beten, es nicht zu haben, bedeutet das Kreuz dessen nicht tragen zu wollen, der uns gerettet hat, indem er es selbst für uns getragen hat. Manchmal, da wir über unser Unglück nachdenken, bitten wir Gott, es verschwinden zu lassen, als ob er ein Zauberer wäre, aber es ist nicht das, was er uns versprochen hat. Er hat versprochen, uns Kraft im Leiden zu geben. Es ist das, was er in dieser schwierigen Zeit meines Lebens mir stets gibt. Er hat mir nichts von der Bürde weggenommen, aber trotz meiner körperlichen Erschöpfung hat er mir die Kraft gegeben, weiterzumachen, und er hat mich stark und ganz im Glauben gehalten, den ich seit dem Tag ausübte, als er mir die Gnade dazu gab. Wie er zu Paulus sagte, so tut er es auch mit mir: „Meine Gnade soll dir genügen, denn meine Kraft wird in Schwachheit vollbracht“ (2 Kor 12,9).

 

► URL: http://italmission.altervista.org/Artk/RitaF.htm

27-01-2016; Aktualisierung:

 

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