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Italien braucht Mission: Mission ist vielseitig

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Brennpunkt Mission

   ■ Geist der Mission: «Beim Lesen der Bibel staune ich immer wieder darüber, dass der Heilige Geist ein Geist der Mission ist […] Jesus wusste, dass die Jünger nur durch den Heiligen Geist befähigt sein würden diesen Auftrag zu erfüllen. Er wusste, dass der Heilige Geist ein Geist der Mission ist. Ohne den Geist könnten die Nachfolger Jesu vielleicht Organisationen aufbauen oder eine religiös-christliche Propaganda auf die Beine stellen, aber Menschen zu Jüngern Jesu machen und Gemeinde bauen, das konnten sie nicht. Das konnten sie nur in der Kraft des Heiligen Geistes. Aber mit dem Heiligen Geist sollten sie es auch» (Ansgar Hörsting, Missionsleiter der Allianz-Mission).

KURZER WERDEGANG DER GEMEINDE IN FINOCCHIO

 

 von Nico Martella

 

Ich kann nicht für ganz Italien sprechen, sondern nur für unsere Zone, die im Osten von Rom liegt. Wir kamen 1984 nach Finocchio, einem Stadtteil in der Peripherie Roms, weil die Bibelschule sich hier ein paar Jahre zuvor angesiedelt hatte. Im Folgenden nun die Phasen unserer Dienstes in Italien bis jetzt. In diesem Bericht begrenzen wir uns nur auf die Gemeindearbeit und lassen unsere anderen Aufgaben außer Betracht: die Bibelschulearbeit, die Predigtdienste in ganzen Italien und darüber hinaus, die Seelsorge- und die publizistische Arbeit.

 

 

1.  RÜCKBLICK

     ■ Gemeinde-Geographie: Als wir hierher zogen, gab es in unserer großen Zone keine biblische nichtcharismatische Gemeinde. Die Räumlichkeit der nächsten Brüdergemeinde (Via Prenestina) liegt circa 16 Km von unserem Wohnort entfernt, in Richtung Stadtmitte. Die nächsten zwei Schwestergemeinden lagen eine im Norden (Monte Sacro) und eine im Westen (Primavalle) von Rom, jeweils circa eine Autostunde entfernt. Außerhalb Roms war die nächste Gemeinde circa zwei Stunden Landstrasse entfernt, bis man zu der nächsten bibeltreuen Gemeinde kam (Fondi). Sie waren und sind eine  kleine Gemeinden mit einem Durchschnitt zwischen 30 bis 60 Gliedern.

     ■ Einheimisch werden: Als Missionare sahen wir die Notwendigkeit, uns erstmals zu einer bibeltreuen Gemeinde zu gesellen, damit wir uns in diese neue Situation eingewöhnen konnten und damit wir nicht allein da standen. Trotz unserem Engagement in verschiedenen Bereichen in dieser Gemeinde, war sie für uns nicht eine wahre Ortsgemeinde, da sie so weit entfernt war; sie war eine solche nicht einmal für die normalen Gliedern derselben, da die Räumlichkeit als zentraler Sammelort von Christen diente, die aus allen geografischen Richtungen Roms kamen. l Unsere Bemühungen in Finocchio einen Hauskreis aufzubauen, scheiterten, da wir keine Mitarbeiter am Ort hatten. Wir strebten deswegen erst mal das Ziel an, ein Netz von Bekanntschaften und Freunden aufzubauen. Das gelang besonders Elisabeth, da sie durch unsere Kinder viele andere Kinder und Mütter kennen lernte; sie begann mit einer «Ora Felice» (= glückliche Stunde), d.h. eine wöchentliche missionarische Kinderstunde in unserer großen Küche.

 

     ■ Eine neue Gemeinde starten: Damals fragten wir uns: Was für eine Gemeinde wollen wir mit Gottes Hilfe gründen? Sie sollte eine biblische Ortsgemeinde sein, in der Gemeinschaft im Leben und Dienst groß geschrieben sein sollte, die missionsorientiert sein sollte und die sich am Geist des NTs und nicht an Formen der Tradition orientieren sollte. Es gab zuerst ein Mal zwei Notwendigkeiten: ein mitarbeitendes Ehepaar und eine Räumlichkeit, wo wir uns versammeln konnten: Gott erfüllte beide Vorgaben. Wir waren nun 4 Erwachse und unsere 3 Kinder. l Wir benützten alle erdenklichen Methoden, um das Evangelium zu verbreiten: wir stellten einen Büchertisch auf den Märkten auf, wir gingen mit Traktaten und am Jahresende mit Kalendern von Haus zu Haus, wir evangelisierten mit Missionsgruppen (z.B. aus Wiedenest), wir starteten Telefonaktionen, usw.

 

     ■ Fackeln anzünden:, Trotz eigener Räumlichkeiten, waren wir am Anfang lediglich eine Art von christlicher Familie. Diese Erfahrung der Gemeinschaft hat uns stark geprägt. Da wir keine „nur“ Sonntags- oder Besuchsgemeinde sein wollten, sahen wir die Hauskreisarbeit als Chance für die Mission; wir nennen sie «Bibelzellenarbeit» und meinen damit, dass der Organismus durch viele «biblischen Zellen» anwachsen soll.

     Dem Gemeindewachstum entsprechend, haben wir die Gemeindeglieder in solche Hauskreise eingeteilt mit der Absicht, das Evangelium in Häuser von Gläubigen und Sympathisanten zu bringen und solche Häuser als Missionspunkte zu benützen. Auf diese Weise konnten wir unser Einzugsgebiet weit ausdehnen im Verhältnis zu unserer kleinen Gemeinde.

     Neben der Kinderarbeit ist die Frauenarbeit sehr segensreich; beides haben wir stets durchgeführt und andere ermutigt und gefördert dasselbe zu tun oder mitzuarbeiten.

 

     ■ Ran an die Arbeit!: Die effektive Gemeindearbeit hier in Finocchio fing 1990 an mit 4 Erwachsen und 3 Kindern. Im Jahre 2000 war die Gemeinde so stark angewachsen), dass wir uns zu zwei verschiedenen Gottesdiensten versammeln mussten (Das Gemeindelokal war eine alte Garage und nur 64qm groß) Nachmittags versammelt sich darüber hinaus noch eine rumänische Gruppe, die aus ca. 40-50 Personen bestand und sehr im Wachsen begriffen war; ich persönlich bin stark engagiert gewesen, damit eine solche rumänische  Gruppe entstehen konnte.

 

 

2.  GRAVIERENDE ENTSCHEIDUNGEN: Wir haben nicht nur mit Hauskreisen gearbeitet, sondern haben auch die Gemeindeglieder in «Dienstgruppen» eingeteilt, wo jeder seinen Gaben entsprechend, die er empfangen hat sich einsetzen konnte. Wir haben Mitarbeiter in ihren Aufgaben als Hauskreisensleiter und als Dienstgruppenleiter entsprechend ausgebildet. So konnten wir auf gute und treue Mitarbeiter zählen.

     Das Jahr 2000 ist trotzdem sehr gravierend für mich gewesen. Nach 16 Jahren intensiver Arbeit, stand ich wie ausgelaugt da. Solange man rennt, merkt man nicht wie es um einen steht; und irgendwann klappt man dann zusammen. Gravierend war auch das ewige Problem mit der kleinen Räumlichkeit und die Tatsache, dass man zusammenbleiben wollte, anstatt sich strategisch zu trennen um die missionarische Arbeit zu fördern. Unter diesem hin und her habe ist stark gelitten in den Jahren 1999 und 2000. Als wir im Frühjahr 2000 neue Älteste anerkannt haben, was an sich ein ausgezeichnetes Ziel für die Gemeindearbeit ist, habe ich meinen Zyklus als Gemeindeleiter als beendet angesehen und bin aus einer solchen Position zurückgetreten, um wieder eine neue missionarische Arbeit anzufangen. An unserem missionarischen Dienst hat sich nichts gravierendes geändert, die lokale Verantwortung liegt aber in den Händen von neuen Ältesten.

     Ich bin immer wieder froh, dass ich eine solche Verantwortung damals endlich abgegeben habe; im Nachhinein merke ich jetzt, dass ich wahrscheinlich daran ganz zugrunde gegangen wäre. Meine Position als Glied des Gemeinderats und als Berater der damaligen Ältesten, wenn sie mich um Rat fragten, war in gewisser Hinsicht leichter.

     Ich erspare euch über die Konsequenzen zu berichten, diesen gravierenden Schritt unternommen zu haben (Missverständnisse, Isolation, Leere, usw.). Trotz allem bin ich Gott sehr dankbar, dass ich nun wieder nur Missionar sein kann. Das hat neue Möglichkeiten eröffnet, z.B. dass ich und Elisabeth uns zuerst in Richtung Frascati und dann in Richtung Tivoli missionarisch bewegen konnten.

 

► URL: http://italmission.altervista.org/Gegrue/Cefin_Werdegang.htm

Aktualisierung:

 

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