Regionen Italiens

«Der Glaube, der denkt» - «die Herausforderung in unserer Zeit annehmen»

Italien braucht Mission: Mission ist vielseitig

Italien braucht Mission: Mission ist vielseitig

▼ Seitenende ▼

 
Erste Seite
Kontakte

 

Religiöse Situation
 
 

WAS SOLL MAN ÜBER MARIENERSCHEINUNGEN DENKEN?

 

von Nico Martella

 

Eine Leserin meiner italienischen Webseite hat mir folgende Frage gestellt: Wenn das Wort Gottes wirklich unangemessen in anderen Zusammenhängen verwendet worden ist (z.B. in Themen der Eschatologie), wer versichert mir, dass das gleiche nicht mit den Marienerscheinungen geschehen ist, gegen die es im Internet Dokumente und Filme gibt? (Siehe „Messaggi dal cielo“ [it.]; „Messages from Heaven“ [en.]). Wer versichert mir, dass auch hier das Wort Gottes nicht missbraucht worden ist, um die Theorie zu akkreditieren, wonach die Marienerscheinungen vom Teufel herstammen? {Arianna Piccione; 19-03-2008}

 

1.  THEMAEINSTIEG: Ich habe die empfohlene Webseite besucht. In diesem Film werden die angeblichen Marienerscheinungen und die angeblichen Himmelsbotschaften bestritten. Dort lesen wir von „endzeitlichen Erscheinungen der Jungfrau Maria im Lichte der Schrift“. Und man fügt hinzu: „Wir haben dieses Video auf unsere Webseite getan in der Hoffnung, dass diejenigen, die die verbreiteten Lügen von diesen verführerischen Geistern angenommen haben, die als Maria getarnt sind, Busse tun und an den Herrn Jesus Christus glauben, um die Vergebung ihrer Sünden zu empfangen und der ewigen Qual zu entrinnen“. Unser Ziel ist nun nicht diesen Film zu kommentieren, sondern auf die von der Leserin aufgeworfenen Fragen zu antworten, was wir hier unten tun.

 

2.  EINIGE ANTWORTEN: Wir kehren zu der Anfrage der Leserin zurück. Die Antwort auf ihrer Marien-Frage hängt vom Verständnis des „Zwischenzustandes“ ab, das heißt wohin gehen und bleiben die Toten von ihrem Tod bis zur ihrer Auferstehung. Wenn man die biblischen Texte analysiert, stellt man fest, dass die wahren Gläubigen in Jesus in das Paradies und nicht in den Himmel in die Gegenwart Gottes kommen, weil die Toten ohne die Auferstehungskörper als rituell unrein und daher eine Kontaminationsquelle für das himmlische Heiligtum betrachtet werden; deswegen ist der einzige Mann, der bei dem Thron Gottes, des Vaters, im Himmel zugegen ist, Jesus, der auferstanden ist (Röm 6,9; 2 Tim 2,8) und als solcher der einzige Mittler sein kann (1 Tim 2,5). In diesem Ort der Ruhe, Paradies genannt, sind die toten Gläubigen zwar bei Bewusstsein, aber nicht historisch aktiv, und von dort können sie sich nicht bis zur Auferstehung entfernen. Diese Regel kennt keine Ausnahme, da, wie bereits erwähnt, die Toten rituell unrein sind und das himmlische Heiligtum verunreinigen würden, wo nur die Auferstanden Zugang haben können.

     Diejenigen, die Italienisch verstehen, können weitere Informationen im Abschnitt „Stato intermedio“ („Zwischenzustand“) in dem ersten Band „Escatologia biblica essenziale“ (Wesentliche biblische Eschatologie) in meinem Werk „Escatologia 1-2“ („Eschatologie 1-2“), S. 182-212, finden. Wer ebenfalls Italienisch versteht, kann er auch auf meiner Webseite die Sektion „Stato intermedio“ („Zwischenzustand“) vertiefen. Wenn jemand all dies gelesen hat oder über dieses Thema Bescheid weiß, wird er feststellen, dass die sogenannten Marienerscheinungen (oder anderer biblischen Gestalten) biblisch gesagt unmöglich sind; und, wo solche Erscheinungen heutzutage stattfinden, hängen sie vor allem von der Suggestion der Mystiker, sowie von anderen Motiven ab. In der Tat, wo solch ein „Medium“ in Trance fällt (Wachtrance, Halbwachtrance oder Schlaftrance) und mit solchen Erscheinungen spricht, sehen die Zuschauer nichts. Zur Zeit des Alten Testaments als Gott erschien, war das Ereignis für alle Anwesenden wahrnehmbar. In ähnlicher Weise, als Jesus erschien, alle Anwesenden sahen ihn. Auf jeden Fall ist es nach der Bibel den Toten nicht erlaubt, ihren Ort im Jenseits (Paradies für die geretteten und Hades für die Verlorenen) zu verlassen, um sich auf der Erde zu manifestieren; sogar ist es ihnen nicht einmal erlaubt, von einem transzendentalen Ort zum anderen überzugehen: vom Paradies zum Hades, oder umgekehrt (Lk 16,26). Übrigens sehen in diesen Orten die Toten nichts, von alldem was im Himmel oder auf der Erde geschieht. Deshalb heißt es: „Die Toten wissen nichts“ (Pred 9,5), das heißt von dem, was auf der Erde geschieht.

     Die alten Götter, die unter den Heiden großer Kulte im Westen erfreuten und noch heute im Osten genießen, wollen nicht verschwinden; und da sie Dämonen sind, manifestieren sie sich gern in den verschiedenen Religionen in Übereinstimmung mit den Erwartungen der Anhänger. Die Muttergottheiten haben immer eine große Rolle außerhalb der Religion Israels gespielt. In einigen christlichen Konfessionen hat man im Laufe der Jahrhunderte den alten heidnischen Pantheon wieder aufgebaut, hierbei hat sich der Polytheismus (Religion mit vielen Götter) in „Polysanktismus“ (Religion mit vielen Heiligen) verwandelt. Nach und nach sind die alten Götter geschickt gewesen, sich zu recyceln und sich an die neue Religiosität anzupassen; wo sie mystische „Kanäle“ fanden, die ihnen zugeneigt waren, haben sie sich ihnen unter Tarnung lügenhaft offenbart, indem sie die Züge der alten biblischen Gestalten oder Engelwesen angenommen haben. Es wundert nicht, dass es einigen dieser Geister gelungen ist, sich gut an die christliche Lehren angepasst zu haben und, indem sie sie im Laufe der Zeit im Sinne der Mariologie und Mariolatrie verdrehten, sich gern als die biblische Maria, die Mutter des Herrn Jesus, ausgegeben haben.

     Tatsache ist, dass, wenn man die Heilige Schrift analysiert, feststellen wird, dass Mariam von Nazareth (das ist ihr Name), jene gesegnete jüdische Frau, ihren letzten Auftritt in der Bibel in Apostelgeschichte 1,14 hatte: „Diese alle verharrten einmütig im Gebet mit etlichen Weibern und Maria, der Mutter Jesu, und mit seinen Brüdern“. Nach dieser Erwähnung kam sie endgültig aus dem Blickfeld, sowohl im persönlichen Sinne (ihr Name wurde nicht mehr erwähnt), als auch im theologischen Sinn (es wurde ihr von den Aposteln keine theologische Bedeutung in der christlichen Lehre beigemessen). In Galater 4,4f, wo Paulus an die Geburt und an das Erlösungswerk Jesu erinnerte, sah er nicht einmal die Notwendigkeit ihren Namen zu erwähnen: „Als aber die Fülle der Zeit gekommen war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einem Weibe, geboren unter Gesetz, auf dass er die, welche unter Gesetz waren, loskaufte, auf dass wir die Sohnschaft empfingen“. Wenn von Apostelgeschichte 1 bis zum Ende des Neuen Testaments (Off 22) Mariam von Nazareth für die Autoren des Neuen Testaments statistisch irrelevant ist, warum sollen wir ihr eine Bedeutung beimessen, die ihr nicht zusteht, da das Neue Testament absolut christozentrisch ist?

 

3.  SCHLUSSGEDANKEN: Das Neue Testamente erwähnt keinen Fall einer Erscheinung von verstorbenen Christen und im Gegenteil warnt es vor allen eventuellen transzendentalen Botschaften zweifelhafter Natur: „Aber wenn auch wir oder ein Engel aus dem Himmel euch etwas als Evangelium verkündigte außer dem, was wir euch als Evangelium verkündigt haben: er sei verflucht!“ (Gal 1,8). Paulus zog nicht einmal die Möglichkeit in Betracht, dass ein Verstorbener erschienen könnte, um Botschaften zu vermitteln, da dies aus der biblischen Selbstverständlichkeit hervorging und das abscheulicher Spiritismus gewesen wäre. Die Botschaften der verschiedenen und angeblichen Marien sind in deutlichem Kontrast mit der Lehre des neuen Bundes.

     Der Apostel Johannes befahl den Gläubigen: „Geliebte, glaubet nicht jedem Geiste, sondern prüfet die Geister, ob sie aus Gott sind; denn viele falsche Propheten sind in die Welt ausgegangen“ (1 Joh 4,1). Viele Mystiker, die behaupten, Offenbarungen von Maria zu empfangen, sind in der Tat esoterische Medien und verbreiten falsche Lehren; sie sind verführt und betrogen und sie selbst werden zu Verführern und Betrügern. Es ist kein Zufall, dass auch der Apostel Paulus bezeugte: „Der Geist aber sagt ausdrücklich, dass in späteren Zeiten etliche von dem Glauben abfallen werden, indem sie achten auf betrügerische Geister und Lehren von Dämonen…“ (1 Tim 4,1).

     Das, was Gott zu sagen hatte, tat er durch Jesus Christus und sein Wort (Hebr 1,2ff). Wir brauchen keine anderen Offenbarungen. Die Marienerscheinungen haben nichts mit Mariam von Nazareth zu tun, jene gesegnete jüdische Frau, die nichts verlangte. Wie gesagt, die alten Göttinnen wollen nicht in Vergessenheit geraten; ihre Geister recyceln sich gern und passen sich an neue religiöse Umstände an. Sie können jedoch nur diejenigen täuschen, die keine tiefgründigen biblischen Wurzeln haben und nicht dem Wort Gottes unterworfen sind.

 

Zur Vertiefung siehe: ► Sind Marienerscheinungen möglich? Antwort an Klaus Jürgen Diehl {Nico Martella}

 

Die italienische Version dieses Artikels befindet sich hier: ► Apparizioni di Maria? {Nicola Martella}

     Diejenigen, die Italienisch verstehen, können auch die Diskussion dieses Artikel hier lesen: ► Apparizioni di Maria? Parliamone (Marienerscheinungen? Lass uns darüber reden). Sie können auch den folgenden Artikel lesen: Che pensare del culto a Maria e ai santi? (Was soll man über die Verehrung von Maria und den Heiligen denken?). 

 

► URL: http://italmission.altervista.org/Ital/Marienerscheinungen1.htm

15/12/2017; Aktualisierung:

 

Flagge von Italien

▲ Seitenanfang ▲

Das literarische Eigentum ist vorbehalten
© Punto°A°Croce