1. Wie Gott zur WEM und mit der WEM
geführt hat
Im Jahre 1984, sofort nach meiner Absolvierung
an der Freien Theologischen Akademie (FTA) in Giessen, suchten wir Martellas nach Möglichkeiten in die Mission zu gehen.
Schon
ein paar Jahre zuvor, als ich ein Jahr die Bibelschule
in Seeheim besuchte, kam eine Gruppe (ein Lehrer und einige Schüler) aus der
Bibelschule Rom zu Besuch. Während einer Andacht, stellten sie das
Italienische Bibelinstitut vor und legten das Anliegen auf unsere Herzen,
wie dringend kompetente Lehrer gesuchten würden.
Für mich als Italiener war das besonders verlockend, da ich die Sprache
beherrschte. Das Witzige dabei war, dass ich aus Italien nach Deutschland
kam, um das nötige Geld zu verdienen, um genau in Rom das Bibelinstitut als
Schüler zu besuchen. Dieses Vorhaben ging deshalb nicht in Erfüllung, da
ich meine Frau, während einem missionarischen Einsatz unter Italienern
kennen lernte!
Die ganzen vier Jahre des FTA Studiums hatten wir das im Hinterkopf,
dass in Italien Bibelschullehrer gebraucht werden. Nun, als ich mit der FTA
fertig wurde, stellten wir uns einigen Missionen vor, mit unserem Anliegen nach
Italien auszureisen, um dort an dem Bibelinstitut zu unterrichten
(inzwischen hatte ich dort auch schon als Gastlehrer unterrichtet) und um
in der Missionsarbeit tätig zu werden. Unsere Überraschung — der Martellas und des Leiters unserer damaligen Gemeinde —
war groß, als wir mehrere Male erfahren mussten, dass wir zwar für Übersee sofort
angenommen worden wären, aber dass für Italien kein Interesse bestand!
Wir
suchten weiter den Willen des Herrn. Aber der Weg schien versperrt zu sein! Wie
sollten wir erfahren, welches der Weg des Herrn für uns war? Wo war die
offene Tür für uns? Der Leiter der Gemeinde brachte es auf den Punkt mit
einem Satz, der für mich leitend geblieben ist: «Gott zeigt sich in dem,
was wir tun». Wir vertrauten also auf die Worte des Herrn: «Bittet, und es wird euch gegeben
werden. Suchet, und ihr werdet finden. Klopfet an, und es wird euch
aufgetan werden» (Mt 7,7).
Durch die Beziehungen des Gemeindeleiters kamen wir zu
der Westeuropa-Mission: der Name klang gut, aber sollte das endlich das
Richtige für uns sein? Sollte der Herr nun alles zu unseren Gunsten wenden?
Bruder Klaus Loh zeigte sich an unserem Projekt interessiert, aber alles
sollte von der Finanzierbarkeit abhängen. Er sagte, dass die WEM uns in ihrem
Missionsblatt vorstellen und auf die Reaktionen der
Lesern warten wolle. Dann ging plötzlich alles ganz schnell: wir
wurden angenommen, wir fuhren nach Italien und fingen unsere Arbeit an.
Etwas musste ausschlaggebend gewesen sein, aber wir erfuhren es damals
nicht. Nach zirka 10 Jahren berichtete man uns, dass damals aus der Schweiz
ein Umschlag bei der WEM ankam und man für Martellas
etliche Schecks je über 1.000 SF darin fand. Dank der Treue dieses Bruder
oder dieser Schwester zum Herrn, entschied sich die WEM zu unseren Gunsten.
Gott sei Lob und Dank für diesen mutigen Christen aus der Schweiz und für
die WEM.
2.
Warum die WEM äußerst wichtig ist
Warum hat es
sich gelohnt für uns mit der WEM Jahrzehnte lang zu arbeiten? Hier
einige Gründe in Stichpunkten.
■ 1. Im Gegensatz zu anderen Missionen,
glaubt die WEM nicht, dass Europa schon christlich genug sei.
■ 2. Die WEM, besitzt keinen großen
bürokratischen Apparat, der Unmengen von Spendengeldern verschlingt; der
Grossteil der Spenden wird tatsächlich für das aufgewandt, wofür gespendet
worden ist.
■ 3. Die WEM versteht sich als Partner
der Missionare und nicht als ihren Arbeitgeber. Deswegen ist
das Verhältnis zwischen WEM und der Missionspartner «locker», da die WEM
sich nicht als «Kontrollinstanz» versteht.
■ 4. Damit verbunden ist auch, dass die
WEM für die Arbeit der Missionspartner auf die Leitung des Herrn in ihrem
Leben vertraut und auf die Mitarbeit der gesandten Missionare mit den
nationalen christlich-biblischen Institutionen vor Ort. Das heißt, dass ihnen
nicht vorgeschrieben wird, wie sie ihre Missionsstrategien entwickeln und
wie sie praktisch tätig sein sollen. Wie sollten sie auch das delikate und
stets fließende Gleichgewicht vor Ort beurteilen können? Das ermöglicht,
dass die Missionspartner viele Energien entwickeln können in der Symbiose
mit den lokalen und nationalen Bedürfnissen; das hat für mich (Nico) zum
Beispiel bedeutet: Unterricht an dem Bibelinstitut, Gemeindegründung,
Schreiben und Verlegen von Büchern und noch viele andere Dinge auf lokaler
und nationaler Ebene.
■ 5. Die WEM ruft die Missionare
nicht zurück, wenn sie «das Minimum» (oft einige Tausend Euro) nicht durch ihren
Spendenkreis garantieren können. Wir haben mehrere Missionskollegen
gesehen, die aus diesen Gründen das Missionsfeld nach einige
Jahren haben verlassen müssen, da sie viele Schulden mit der Mission
hatten.
■ 6. Für uns Martellas
ist die WEM extrem Notwendig: sie (zusammen mit der sendenden
Gemeinde) nimmt uns seit Jahrzehnten die Sorge weg, monatlich für unsere
Existenz sorgen zu müssen; damit können wir uns auf den Dienst
konzentrieren. Wenn die WEM nicht mehr existieren würde, hätten wir Martellas (und die anderen Missionspartner auch) ein großes
Problem: wir könnten nicht mehr lange hier tätig sein und wahrscheinlich
müssten wir bald die Koffer packen und nach Deutschland zurückkehren, um
für unser Überleben selber zu sorgen. Das wäre wirklich schade in jeder
Hinsicht.
► URL: http://italmission.altervista.org/MPart/WEM_Wichtigkeit.htm
03-2004; Aktualisierung: 23-06-2015
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