Sorge für die Seelen
„Und ich
suchte einen Mann unter ihnen, der die Mauer zumauern
und vor mir in den Riss treten möchte für das Land, auf
dass ich es nicht verderbte; aber ich fand keinen“
(Hes 22,30).
Liebe Freunde und Geschwister!
Nachdem wir viele von Euch im
vergangenen Mai in Deutschland begrüßen konnten und Ihr
somit auf dem „neuesten Stand“ über unsere Arbeit seid,
wollen wir Euch heute einmal etwas über einzelne
Personen berichten.
Sorge für das Seelenheil
„Kommet her zu mir, alle ihr
Mühseligen und Beladenen, und ich werde euch Ruhe geben“
(Mt 11,28).
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Irma
und Omar |
Für mich (Elisabeth) wäre es super, wenn
alle unsere Kontakte sich so dringend schnell für Jesus
entscheiden würden, wie Irma das tat. Nachdem sie einige
Male in die Gemeinde kam, erbat sie ein Gespräch mit mir
und einer anderen Schwester. Bei diesem Gespräch
lauschten wir fassungslos einer Lebensgeschichte, die
uns nicht nur tief berührte, sondern die wir fast nicht
glauben konnten. Fassungslos deshalb, dass Menschen
derart missbraucht, verachtet und gedemütigt werden
können. Der Gipfel dieser ganzen Geschichte war, dass
diese gute Frau sich auch noch schuldig an allem fühlte,
weil ihr das von Geburt an eingebläut wurde. Sie
brauchte dringend Liebe und Freunde, aber vor allem den
großen Freund, der nie enttäuscht! Am Ende konnte ich
ihr den Heilsweg erklären und sie entschied sich sofort,
ihr Leben dem Herrn anzuvertrauen. Sie war so froh, dass
Gott ihr alles vergab und versucht nun auch das ihre zu
tun. Eine erste Frucht sahen wir nur einen Tag später.
Wie sie uns berichtete, rief sie ihre Mutter an, mit der
sie 40 Jahre keinen Kontakt mehr hatte. Sie will
anfangen, allen zu vergeben, die ihr so viel Leid
angetan haben, auch wenn sie das eine riesige
Überwindung kostet. Irma hat einen Sohn, Omar (15 Jahre
alt), der auch regelmäßig kommt. Als er kürzlich von
seiner ersten Jugendfreizeit heimkehrte, erzählte er
freudestrahlend, dass er sein Leben noch einmal neu dem
Herrn gegeben hätte. Wir fragten uns wieso noch einmal?
Und heraus kam, das er sofort nachdem seine Mutter zum
Glauben kam, auch diesen Schritt tat.
Sorge für Seelennahrung
„Wie neugeborene Kindlein seid
begierig nach der wortgemäßen, unverfälschten Milch, auf
dass ihr durch sie wachset zur Errettung“ (1 Petr
2,2). „Und lehret sie, alles
zu bewahren, was ich euch geboten habe“
(Mt 28,20).
Diese ganze Geschichte mit Irma und
Omar hat uns sehr ermutigt und wir begannen — nicht nur
mit ihnen — einen Jüngerschaftskurs. Als wir mit
der Gemeindeaufbauarbeit in Finocchio begannen, schrieb
Nico einen Jüngerschaftskurs, der damals signifikant für
die Belehrung der Neubekehrten war. Ein ehemaliger
Bibelschüler hat diese „Glaubenselemente“ (so der Titel)
vor kurzem als Büchlein veröffentlicht. So bot sich
dieser Jüngerschaftskurs auch für Tivoli an. Andere zwei
jüngere Frauen, die auch noch jung im Glauben sind, und
auch zwei Teenager unserer Gemeinde, alle profitieren
von diesem Basisglaubenskurs. Jeder Teilnehmer bereitet die anstehende Lektion
zuhause vor und am Freitagabend sprechen wir darüber und beantworten die noch
offenen Fragen und vertiefen wir das Ganze.
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Beatrice (links) ist eine mit dem Evangelium sympathisierende
Frau, welche wir vor kurzem kennengelernt haben. Sie wurde von Irma auf den
Herrn hingewiesen und nun kümmert sich besonders Bianca (rechts) um sie.
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Bei anderen Kontakten können wir
hoffentlich einmal sagen: „Was lange währt wird endlich
gut“. Einige Frauen, die schon zu lieben Freundinnen
geworden sind, kommen regelmäßig zum Frauenkreis,
fühlen sich pudelwohl und scheinen auch begriffen zu
haben, dass es einer Entscheidung bedarf, um gerettet zu
sein, und nicht nur religiös. Sie bekommen einfach die
Kurve nicht. Danke wenn ihr vor allem mit für Francesca
und Edita betet!
Sorge für Seelengesundheit
„Schaue zur Rechten, und sieh:
ich habe ja niemand, der mich beachtet; verloren ist mir
jede Zuflucht, niemand sorgt für meine Seele“ (Ps
142,4; vgl. Jer 30,17).
Vor kurzem bin ich (Nico) von einer
Gemeinde in der Nähe von Mailand gerufen worden,
anlässlich einer Seelsorge wegen Okkulten Belastungen
(und einem Predigtdienst). Eine junge Frau dieser
Gemeinde hatte mir geschrieben, dass ich vor 19 Jahren
schon einmal in dieser gleichen Gemeinde war und in
ihrer Familie zur Seelsorge eingeladen war. Da in meinem
Dienst andauern viel los ist, habe ich die „Gabe des
Vergessens“ empfangen, die übrigens für die
Seelsorge auch wichtig ist. Der Vater trieb damals aus
Neugier Magie; die Mutter wuchs mit Verwandten auf, die
Aberglaube und verschiedene Formen von Okkultismus
trieben. Diese nun junge Frau erzählte mir, dass sie
damals 12 Jahre alt war und im Hause Erscheinungen
wahrnahm und nachts schlafwandelte; nachdem ich (damals)
mit ihr vorsichtig betete, konnte sie sofort gut
schlafen. Die Mutter erzählte mir, dass sie während sie
einschlief, oft eine drosselnde Macht um den Hals
spürte, die sie als Schlangen wahrnahm; nachdem wir
zusammen beteten, war auch dieses Phänomen für immer
verschwunden. Auch der Familienvater sagte sich von
seiner okkulten Vergangenheit los.
Als das Mädchen aber aufwuchs,
geriet sie vom Glauben ab, in falsche Bahnen und sogar
unwissend in eine orientalisch esoterische Sekte, die
angeblich mit Engeln Kontakte hatte und die sie als
Hohepriesterin und Medium einsetzen wollte. Als sich
zunehmend überirdische Phänomene in ihrem Haus
ereigneten und sie besonders um ihre Kinder bangte,
entschloss sie sich, mit der Vergangenheit Schluss zu
machen und mit dem Herrn neu anzufangen. Da sie allein
diesen Schritt nicht schaffte, da sie mental von den
Führern jener esoterischen Sekte beeinflusst wurde, bat
sie mich um Hilfe. Mit der Hilfe des Herrn konnte ich
ihr helfen; auch habe ich verschiedene unheimliche
Gegenstände, die mit dieser Sekte in Verbindung waren,
weggenommen und vernichtet.
In Italien ist Seelsorge das
Aschenputtel der Gemeinden. Die Gemeindeleiter sind oft
überfragt und unfähig, die moralischen und geistlichen
Probleme richtig zu behandeln. Deshalb nehmen manche
Gläubige mit mir Kontakt auf. Nach meinem Grundsatz
helfe ich aber nur Gläubigen, deren Gemeindeleiter
einverstanden und möglichst bei dem Seelsorgengespräch
zugegen sind.
Seelsorge geschieht aber auch per
Telefon und per Korrespondenz. Zum Beispiel betreue ich
zur Zeit durch Schriftwechsel ein gläubiges Ehepaar aus
Norditalien, dessen Ehe in der Krise steckt. Es
ist nicht leicht, Vermittler zwischen angetrauten
Personen zu sein, wenn sie das Vertrauen zueinander
verloren haben. Sie sind nicht immer willig, die kleinen
und praktikablen Schritte zu unternehmen, die man ihnen
zeigt. Das Misstrauen, das sie zueinander entwickelt
haben, projizieren sie oft auch auf den, den sie
eigentlich gebeten haben, zu helfen; zum Beispiel
vermuten sie oft, dass der Helfer für den anderen Partei
ergriffen hat.
Ich betreue zum Beispiel auch per
Email einen jungen Gläubigen aus Kalabrien, der sich vor
ein Paar Jahren durch meine italienische Webseite
bekehrt hatte. Er hat zur Zeit eine brennende
Liebesenttäuschung erlitten; ich gebe ihm Ratschläge
auf, wie er sich als Anhänger Christi verhalten sollte.
Er hat erhebliche Fortschritte im Glauben und Ethik
gemacht und betreut zu Hause bei sich schon einen
biblischen Gebetskreis, bestehend aus seinen Freunden.
Für alle anstehenden Fragen wendet er sich andauern an
mich, denn er sieht mich als geistlichen Mentor an. Es
ist schön zu lesen, dass nach dieser Liebesenttäuschung
es ihm am wichtigsten ist, den Willen des Herrn zu tun,
koste es, was es koste.
Das war ein kleiner Ausschnitt über
unsere Arbeit, die immer wieder auch seelsorgerlicher
Art ist. Wir hoffen und beten, dass der Herr uns und
auch den Menschen immer wieder klar macht, das ER die
wahre Hilfe geben kann, so wie es auch in 1. Petr. 5,7
steht: „Alle eure Sorgen werfet auf Ihn, denn er sorgt
für euch“.
Für heute grüssen wir Euch alle ganz
herzlich aus dem (viel zu) heißen Italien!
Nico und Elisabeth Martella
Einblick
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Stefano, Nico und
Sandro. Stefano (links) ist ein ehemaliger
Okkultist, der durch die Seelsorge bei Nico vom
Herrn Hilfe fand; er gehört nun zur Gemeinde von Finocchio und hilft uns in Tivoli aus. Sandro
(rechts) war der erste Gläubige von Tivoli.
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URL: http://italmission.altervista.org/Mart/09-08_Rundbrief.htm
07-08-2009; Aktualisierung:
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