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Italien braucht Mission: Mission ist vielseitig

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Neues von Martellas
 
 

RUNDBRIEF VOM SEPTEMBER 2010

 

 von Nico und Elisabeth Martella

 

„…und lasset uns laufen durch Geduld in dem Kampf, der uns verordnet ist und aufsehen auf Jesum, den Anfänger und Vollender des Glaubens“ (Hebräer 12,1f).

 

     Liebe Freunde und Geschwister!

     Nach längerer Zeit erscheint endlich mal wieder ein Rundbrief von den Martellas! Der Alltag ist, nach einem heißen Sommer, wieder eingekehrt. Die Kinder gehen nach 3 Monaten Sommerferien wieder zur Schule. Frauenkreis, Kinderstunde, Sonntagschule und Hauskreise beginnen wieder.

     Wir erleben viel Freude und eine gute Gemeinschaft in unserer kleinen Gemeinde.

     Heute berichte ich von drei winzig kleinen Episoden, die mich berührt und auch zum Nachdenken gebracht haben.

 

Frauenkreis: das Evangelium vom Haus zu Haus     ■ Bei einem unserer Treffen im Frauenkreis hatten wir Gäste aus der Schweiz dabei. Gegen Ende erwähnte ich noch, dass am nächsten Sonntag der Gottesdienst vormittags und nicht wie gewohnt nachmittags stattfindet. Wie von der Tarantel gestochen, sprang Irma auf und tanzte jubelnd durch das Zimmer. Was war geschehen? Sie hätte am Sonntagnachmittag nicht kommen können und war deshalb traurig und nun erfuhr sie, dass sie doch dabei sein kann. Unsere zwei Gäste saßen mit offenem Mund da und sahen sich verständnislos an. Nach einer Pause fragte mich eine: „Sag bloß, die freut sich so, weil sie in einen ganz normalen Gottesdienst gehen kann“. Als ich dies bestätigte, meinte sie seufzend: „Ach, wäre auch bei uns nur eine Person... mit diesem Enthusiasmus!“ Ohne diese Kommentare wäre mir das gar nicht so aufgefallen, aber das brachte mich zum Nachdenken und Danken. Und ich stellte mir die Frage (und stelle sie auch euch): „Freuen wir uns eigentlich noch auf die Begegnung und die Gemeinschaft mit Gott und den Geschwistern?“

 

     ■ Bianca hatte Geburtstag am 26. August. Zur Feier des Tages gingen wir Frauen am Abend Pizza essen. Zu siebt genossen wir die Kühle des heißen Sommerabends. In einer lauschigen Taverne im alten Teil von Tivoli saßen wir und redeten über dies und jenes, überreichten Geschenke, sangen ein Geburtstagsständchen und vor allem ließen wir’s uns schmecken!Frauenkreis: bei Gelegenheit mal anders Bei dieser Gelegenheit meinte jemand: „Ach wär’s doch noch wie früher (sie meinte vor 2-3 Jahren); am Anfang spürte ich noch so viel Liebe für den Herrn und war immer in einer Hochstimmung...“. Worauf jemand meinte: „ Ja vielleicht sollten wir versuchen irgendwie wieder zurück zur ersten Liebe zu kommen...“. Apollonia, eine Freundin von mir, die aus der Gemeinde von Finocchio mitgekommen war, meinte: „Bei mir hat sich diese erste Liebe in eine heiße Glut verwandelt, sie wohnt in mir, tief und ruhig...“.

     Wo wir auch angekommen sind in unserem Glaubensleben, denken wir noch nach über unsere Liebe zum Herrn? Pflegen wir unsere Gemeinschaft zu und mit Ihm?

 

     ■ Letzte Woche kam nach Rom eine Reisegruppe aus Deutschland, 60 Personen, die sich „Bella Italia“ anschauen wollten. Auf ihre Anfrage hin gestalteten wir einen Abend, an dem wir von unserer Arbeit berichteten. Wir waren eine kleine Gruppe und erzählten einiges über unsere Aufgaben und über Tivoli; auch wurden verschiedene Zeugnisse gegeben. Die Gruppe war beeindruckt von der Frische und Begeisterung der italienischen Geschwister. Und „unsere“ Italiener staunen noch heute, dass es sooo viele Christen auf “einem Haufen“ gibt! Als sie dann erfuhren, dass diese gesamte Gemeinde in Deutschland aus ca. 1.000 Personen besteht, konnten sie es kaum fassen.

     Ich frage: Freuen wir uns an anderen Geschwistern? An der Religionsfreiheit, die es in vielen Ländern gar nicht gibt, wie z.B. in Pakistan, wo unser Sohn Immanuel gerade weilt? Für die italienischen Geschwister leben die Deutschen in dieser Hinsicht in einem „geistlichen Schlaraffenland“.

     Was ist besser: „Quantität oder Qualität?“. Zum Glück schließt das Eine das Andere nicht aus!

     Unsere italienischen Geschwister wurden bei dieser Gelegenheit auch daran erinnert, dass wir unsere Arbeit hier nur tun können, weil wir von Deutschland, von euch (!) treu unterstützt werden. Danke vielmals!

 

Nico meinte vorgestern Abend, als wir zur Bibelstunde fuhren: „Heute versuche ich einmal jeder Frau die lang ausgestreckte Hand zur Begrüßung zu reichen, mal sehn ob’s funktioniert...“. Gemeint ist der „Bruderkuss“. Die Liebe ist so groß, dass man nicht nur geküsst, sondern auch richtig ausgiebig gedrückt wird. Gehört auch zur italienischen Mentalität und ist nicht immer unbedingt angenehm. Und hat’s funktioniert? „Teilweise“... macht nix.

 

 

Der alte Stadtteil von Tivoli

 

 

Liebe Freunde, es ist nicht immer nur alles schön und leicht und lustig, sondern oft auch schwierig. So manches Mal ist man müde, immer vorbereiten, immer planen, immer 20 km hin und 20 km zurückfahren. Jedoch ist es auch so wie bei den eigenen Kindern, die man großgezogen hat: Viel Mühe und Arbeit, jedoch die Freude dabei überwiegt bei Weitem! Und wenn man dann auch das Ergebnis bzw. die Früchte sehen darf, stellt sich auch große Dankbarkeit und Zufriedenheit ein.

     So nun hoffe ich, Elisabeth, dass ich heute nicht zur „Moralapostelin“ geworden bin.

 

Wir grüßen euch alle ganz herzlich!

Nico und Elisabeth

 

URL: http://italmission.altervista.org/Mart/10-09_Rundbrief.htm

11-09-2010; Aktualisierung:

 

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