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Italien braucht Mission: Mission ist vielseitig

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RUNDBRIEF VON NOVEMBER 2011

 

 von Nico und Elisabeth Martella

 

Liebe Freunde und Geschwister in Christus, hier sind unsere aktuellen Neuigkeiten... einige sind traurig und andere wunderschön. 

 

Dieser Morgen am 20. Oktober begann wie jeder andere. Während der Kaffee durch die Maschine lief, ging ich hinunter, um den Hund aus der Garage herauszulassen. Es war bewölkt und der Himmel rumorte. Ich hatte gerade die eiserne Tür wieder verschlossen, und ein paar Schritte getan, da hörte ich einen Knall gerade über meinem Kopf. ich und der Hund zuckten zusammen und duckten uns instinktiv und waren sehr erschrocken. Ein Blitz hatte gerade unser Haus und das des unmittelbaren Nachbarn getroffen. Es gab noch einen anderen Schlag, dann fielen einige Trümmer von oben herab. Gott sei Dank, war ich unter dem Balkon, und wurde nicht von ihnen getrof­fen. Eine Ecke des Kamins war abgebrochen. Ein paar Meter davon entfernt war die Antenne des Nachbarn wortwörtlich geschmolzen und ein Teil der Mauer war zerschlagen.

     Ich war dem Herr dankbar, mit knapper Not entkommen zu sein. Was wäre passiert, wenn ich meine Hand noch an der Eisentür gehabt hätte? Wie üblich ging ich hinein, um meine Andacht zu halten. Als ich dann den Computer anmachen wollte, schaltete er sich nicht ein. Ich sagte mir: „Es wird der Sicherungsschalter rausgeschlagen worden sein“, und ich ging hin, um ihn wieder anzumachen. Der Computer, obwohl er ausgeschaltet war, war vom Blitz zerstört worden, samt dem Bildschirm. Die Telefonleitung war lahmgelegt (und blieb es für zirka neun Tage, da eine der Zentralstelle der Telefongesellschaft beschädigt wurde), die Telefone im Haus waren ruiniert, und fast alles, was mit Mikroelektronik zu tun hatte, wurde beschädigt. Dem Nachbar waren ebenso nicht nur Fernseher, Computer, TV-Empfang, Motoren, Telefone und vieles mehr, kaputt gegangen, sondern sogar alle Glühbirnen durchgebrannt.

     Wie viele von euch wissen, geschieht ein gewisser Teil meines Dienstes mit Telefon und Computer (E-Mail, Artikel, Skype). Gemeindeleiter, Gläubige und Nichtgläubige rufen mich an oder schreiben mir aus fast allen Teilen Italiens, um pastorale Ratschläge oder biblische Erklärungen zu erfragen. Von einem Tag zum anderen, fühlte ich mich wie Elia in der Wüste: von der Welt isoliert, mit so vielen „Warums“, Gott dankbar dafür, von Ihm verschont worden zu sein, mit einigem Ärger gegenüber der Telefongesellschaft, die nach erst neun Tagen die Linie wieder instand gesetzt hatte.

     Alle meine Versuche, den kaputten Computer zu reaktivieren waren umsonst; und das, wenn man bedenkt, das ich durchaus in der Lage bin, Computer zu reparieren. Selbst die Intervention eines Gläubigen, selbst fähig Computer zu reparieren, hat nicht zu dem gewünschten Erfolg geführt. Dann habe ich versucht, einen alten Computer zusammenzustellen und zu installieren... es war wie ein kleines altes Auto zu fahren, nachdem man lange Zeit ein schnelles Auto benutzt hatte. Er schaffte nicht die Programme, die ich normalerweise benützte. Meine Angst war, dass die Festplatte kaputt wäre, aber Gott sei Dank konnte ich alle Daten abrufen. Wir glauben, dass, wenn dieser Dienst für das Werk des Herrn wichtig ist, wird Er für einen neuen Computer sorgen.

     Ich dachte, dass der Ratschluss Gottes unergründlich, unverhandelbar und nicht immer verständlich ist (vgl. Ps 33,11; Jer 23,18). Unser Leben ist immer in Gefahr, und es ist eine Gnade, dass wir weiter leben können, von dem Allmächtigen erhalten (vgl. Klag 3,22ff). Um das Leben zu meistern, ohne bitter oder verzweifelt zu werden, müssen wir uns immer an die Worte Jesu erinnern, bezüglich der Werteskala: „Das Leben ist mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung“ (Lukas 12,23).

     Die positive Note ist folgende. Unsere Nachbarn (Rita und Saverio) erzählten mir, dass in ihrem kaputten Computer die Daten ihrer Firma waren. Ich bot mich an ihnen zu helfen. Ich montierte di Festplatte aus, schloss sie extern an ihren tragbaren Computer an und kopierte die Daten dorthin. Kurz darauf fingen sie an, mir Fragen zu stellen: über Abraham und Isaak, über die Weltanfänge, über Maria, über die Verstorbenen, die im Traum erscheinen, über das Jenseits und über andere Dinge. Ich konnte ihnen all diese Dinge erklären und vor allem den Heilsweg aufzeigen; sie waren von alledem sichtlich fasziniert.

 

     ■ Dieser Ereignisse gingen die Bekehrung von Pina und Filippo (ihren tauben Sohn), voraus. Sie hatte zu Hause ein wahres Heiligtum mit Statuen und Bildern von Heiligen, Madonnen und Christussen; hinzu kamen Rosenkränze, heilige Amulette, und so weiter. Täglich und mehrmals am Tag, rezitierte Pina den Rosenkranz vor diesen Statuen. Es gab keinen Wallfahrtsort, wo sie noch nicht mit ihrem Sohn gewesen war, um Ablass oder Heilung zu erlangen. Wie viele Priester, Mönche und Heiler haben ihre Hände auf sie und ihren Sohn gelegt! Seit einiger Zeit fühlte sie eine beunruhigende und angsterregende Präsenz zu Hause.

     An dem Sonntag vor dem des Blitzesschlages, ging ich zu ihnen mit einem Mitarbeiter der Gemeinde (ein ehemaliger Okkultist, den der Herr durch meine Seelsorge befreit hatte), und unserem Missionars­kollegen Fausto. Pina war schließlich bereit, alle Idole und Amulette von ihrem Haus zu entfernen. Sie nahm auch aus ihrem Portemonnaie und dem ihres Sohnes all die zahlreichen Heiligenbilder und heiligen Medaillen, womit sie gefüllt waren. Ich fragte sie, ob sie nicht auch Objekte hätte, auf denen Zauberer ihre Riten ausgeübt hatten; zuerst stritt sie ab so eine Sache zu besitzen. Dann auf mein Drängen hin, erinnerte sie sich einen Talisman zu haben, den eine nähere Verwandte ihr zu der Geburt ihres Sohnes gegeben hatte und ihr sagte, er sollte ihn immer an seinem Körper tragen. Diese Objekte werden in Italien „Kleidchen“ genannt, da sie oft mit Spitzen geschmückt sind, aber in Wirklichkeit handelt es sich um ein Säckchen mit verschiedenen Gegenständen drin, die ein Magier mit einem bestimmten Ritus belegt hat. Ich öffnete es und zeigte ihnen den Inhalt. Dann beteten wir gemeinsam mit Pina, und sie betete ein Absagegebet in Bezug auf diese Dinge und lud Jesus Christus als ihren persönlichen Erlöser und Herrn in ihr Leben ein. Wir baten auch den Herrn, diese böse Präsenz aus ihrem Haus zu vertreiben.

     Ebenso verfuhren wir dann mit Filippo ; auch er nahm den Herrn an. Bei dieser Gelegenheit zog Pina hin und wieder aus einer Schublade noch andere Idole, Bilder, geweihte Gegenstände und religiöse Amulette; es waren Dinge, in die sie viel Geld investiert hatte. Doch sie fühlte sich jetzt so froh und leicht, dass sie gerne bereit war, sie zu aus ihrem Leben zu entfernen. Schließlich zerbrachen wir diese Gipsidole und verbrannten den Rest.

     Am nächsten Tag, rief Stefano, der bereits erwähnte Mitarbeiter Pina an und fragte, wie sie sich fühlte. Sie antwortete, dass sie früh zu Bett gegangen war und die ganze Nacht friedlich geschlafen hatte, was nie zuvor geschehen war, und dass sie nun keine Angst mehr hätte, in ihr Haus hereinzukommen und daheim zu sein.

 

     ■ Elisabeth traf sich auch mit Antonietta, einer Frau aus Venezuela, die unsere Gemeinde seit einiger Zeit besucht; Bianca, eine peruanischen Gläubige begleitete sie. Ihre Ehe mit einem Italiener war schlecht gelaufen. In ihr gab es einen großen Wunsch, Jesus als Herrn und Erlöser anzunehmen. Doch auch nach diesem Treffen und nachdem sie zum Herrn gebetet haben, blieben ihre Zweifel ; es schien so, als gäbe es eine geistige Bindung. An dem Sonntag nach den oben beschriebenen Fakten, gingen Elisabeth und ich, sie zu besuchen. Ich erklärte ihr, dass, wenn der Wunsch besteht, zu glauben, aber man es nicht tun kann, es in der Regel eine spirituelle Bindung gibt. Indem ich ihr gezielte Fragen stellte, erzählte sie uns ihre ganze Vergangenheit und die ihrer Familie innerhalb der religiösen Kultur ihres Landes, in der man auf Santeria und Macumba zurückgreift, d.h. auf esoterische Praktiken, die mit dem Katholizismus verwoben sind. Sie hatte sich auch an anderen okkulten Praktiken beteiligt, wie Seancen, Kartenlesen, usw. An diesem Abend beteten wir zusammen, Antonietta betete ein Absagegebet in Bezug auf solche Bindungen und schloss einen Bund mit Christus, indem sie ihn nicht nur als Erlöser, sondern auch als Herrn ihres Lebens annahm.

 

     ■ Vor einigen Tagen traf sich Elisabeth mit Sylvia, einer afrikanischen Frau, die die Frauenstunde besucht und ihre Tochter zu der Kinderstunde bringt. Ihre große Familie hatte den Herrn in Afrika (Kongo) gekannt. Dann kam sie nach Italien, wahrscheinlich um dem Bürgerkrieg zu entkommen; da entgleiste sie und lebte zusammen mit einem Italiener, von dem sie später entdeckte, das er ein Nichtsnutz war. Nachdem sie schwanger geworden war, trennte sie sich von diesem Mann; und seitdem versucht sie, mit ihrer Tochter zu überleben. In Anwesenheit von Elisabeth und Bianca, hat Sylvia einen neuen Anfang mit Gott gemacht; und sie will lernen, ihm jetzt treu zu sein. Angesichts ihrer finanziellen Schwierigkeiten, fragte ich Stefano sie in ein Lebensmittel-Hilfsprogramm mit aufzunehmen bei dem er engagiert ist; so konnte Elisabeth ihr schon die ersten Lebensmittel nach Hause bringen. Wir sind zuversichtlich in dem Herrn. Am Tag nach diesem Treffen erhielten wir eine SMS von ihr, in der sie ausdrückte wie froh sie sei, Gott lobte und auch schrieb das sie nun keine Angst mehr habe da sie den Herrn hat. Seither kam sie auch zu allen Gemeinde­veranstaltungen.

 

Vielen Dank für eure Gebete. Der Herr segne euch. Liebe Grüße von uns allen...

  

Elisabeth und Nico Martella

  

P.S.: Noch etwas zum Schmunzeln: In der deutschen Bibel steht in den Psalmen ab und zu „Sela“. In der italienischen Bibel steht statt „Sela“ „Pausa“. Unsere liebe Pina ist zur eifrigen Bibelleserin geworden. Nun fragte sie uns: „Wenn ich in der Bibel das Wort Pause finde, was muss ich dann machen? Ich hab halt bis jetzt immer eine Pause gemacht und ein Bisschen gebetet und dann weiter gelesen; ist das gut so?“.

 

URL: http://italmission.altervista.org/Mart/11-11_Rundbrief.htm

05-11-2011; Aktualisierung: 07-11-2011

 

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