Liebe Freunde und Geschwister!
Ich dachte ja, dass ich inzwischen zu alt bin für
Kinderfreizeiten, als sich jedoch
sieben Teenies aus Tivoli für die Jungscharfreizeit im
Sommer anmeldeten, war ich dann doch auch wieder dabei.
Erstens wollten diese Kinder, dass ich dabei wäre, und
auch ihre Eltern meldeten sie lieber an, weil sie dann
„jemand“ Erwachsenen kannten, der dabei war, und dadurch
etwas beruhigter waren. Zweitens dachte ich mir, dass
diese die Möglichkeit ist, anschließend die zum
Teil neuen Kontakte weiter zu pflegen. Und so kam es,
dass wir im Juli eine tolle Jungscharfreizeit hatten.
Dieser Sommer
war so heiß wie schon lange nicht mehr, vor allem sehr
lange heiß, mindestens 3 Monate lang. Unsere sonst so
großen Tafeltrauben konnten wir in den letzten Wochen
als fast fertige Rosinen ernten... Deshalb freuen wir
uns, dass es endlich etwas abgekühlt hat. Der Alltag hat
uns längst wieder.
Im August ging unser Mitarbeiter, Freund und Missionar
Fausto, der auch die
Gemeindeaufbauarbeit in Tivoli begann, in Pension.
Das war ein
trauriger Abschied und so manche seiner Aufgaben mussten
umverteilt werden. Besonders froh sind wir, dass ein
Bruder den wöchentlichen Büchertisch auf der
Piazza übernommen hat. Die Gemeindeleitung besteht jetzt
aus Nico; und als Mitarbeiter hat er zwei Brüder,
mit denen er sich regelmäßig trifft, um Entscheidungen
und vieles andere zu besprechen.
Außer den verschiedenen
Veranstaltungen und Treffen pro Woche bieten wir in
diesen nächsten
Wochen
und Monaten einen Taufkurs
an. Nächstes Jahr im Februar soll die Taufe sein. Wir
haben zwei junge Männer (Manuel und Davide), die sich
taufen lassen wollen. Einige andere machen den
Vorbereitungskurs mit, um dann zu entscheiden, ob sie
auch soweit sind und diesen Schritt machen möchten. Vor
allem Manuel, ein junger Familienvater wünscht
sich seit Monaten getauft zu werden. Es ist jedes Mal
eine Freude, wenn wir ihn sehen, da er ein begeisterter
Jünger Jesu ist; er versucht zu evangelisieren und
stellt unheimlich viele Fragen. Er ist der einzige in
seiner Familie und hat es nicht leicht.
Außer dem Frauentreff und der
Kinderstunde, versuche ich eine Jungschargruppe
ins Leben zu rufen gerade mit den Kindern und ihren
Freunden, die in der Freizeit waren. Ob das klappt, wird
sich erst noch herausstellen. Nächsten Samstag haben wir
unser erstes Treffen.
Natürlich gibt es nicht nur
positives zu Berichten. Die Krise hat in Italien
voll zugeschlagen, so dass auch wir sehr stark damit in
Berührung kommen. Viele Menschen haben keine Arbeit,
sind dadurch in finanziellen Nöten und wissen
nicht weiter. Alles wird teurer von Monat zu
Monat. Zum Beispiel der elektrische Strom wird nun zum
vierten Mal in diesem Jahr erhöht. Die hohen Steuern
belasten stark, das Benzin kostet knapp 2 Euro pro
Liter. Die Lebensmittelkosten steigen ständig und
anderes mehr. Der Unmut wächst in der
Bevölkerung!
Finanziell können wir nicht
weiterhelfen, manchmal mit Lebensmitteln. Die
Heilsarmee bietet Suppe, Seife und Seelenheil an, wir
versuchen es mit Trost, Verständnis und Seelenheil.
Leider erleben wir auch zur Zeit
viele Krankheitsnöte unter unseren
Gemeindegliedern. Nico hat viele Seelsorgefälle
nah und fern, was oft auch belastend sein kann. Bei all
dem sind wir froh, dass uns der Herr noch gebrauchen
möchte. Da erfreut uns wieder das Wort aus der Bibel: „Meine
Kraft ist in den Schwachen mächtig“ (2 Korinther
12,9).
Die Bibelschule benützt immer noch
gerne die Lehrbücher zum AT, die Nico vor
etlichen Jahren geschrieben und herausgegeben hat. So
haben wir Ihnen kürzlich die letzten Exemplare geben
können. Nun überlegen wir wie’s weitergeht. Eine zweite
Auflage drucken lassen, ist für uns finanziell nicht
möglich, obwohl Nico schon vieles wieder neu
überarbeitet hat. Die Bibelschule erwägt alles zu
fotokopieren, was uns wiederum nicht so besonders
gefällt. Diese Frage steht noch offen.
Meistens berichten wir ja kaum von
unserer Familie, aber heute wollen wir’s mal tun,
weil sich auch da einiges geändert hat.
■ Unsere älteste Tochter
Annegret mit ihrem Ehemann und ihren zwei kleinen
Kindern sind im Sommer ganz nach Deutschland gezogen.
Auch das ist ein Resultat der Krise, da sie in Italien
keine Arbeit finden. Deshalb entschlossen sie sich zu
diesem Schritt. Annegret hat eine Stelle bei der
Karmelmission als Fremdsprachensekretärin gefunden;
Boris betreut die Kinder und lernt fleißig Deutsch, um
auch so bald wie möglich eine Arbeit zu finden.
■
Marielena, die zweitälteste,
ist mit Francesco verheiratet und sie wohnen mit ihren
beiden Mädchen in Verona. Beide sind froh, dass sie eine
Arbeit haben. Das Schöne ist, dass sie auch sehr aktiv
in einer Gemeinde am Gardasee mitarbeiten. Die
Gemeindeglieder und sie (und auch wir) hoffen und beten
sehr, dass sie bald ganz dorthin ziehen, um noch besser
und mehr helfen zu können.
■ Der Immanuel hat nach
seiner Bibelschulausbildung in diesem Sommer „seine“
Anni geheiratet. Die Beiden werden auch in dieser Zeit
zu arbeiten beginnen. Der Immanuel ist nun bei einer
Brüdergemeinde im Raum Nürnberg tätig, und Anni wird in
die überörtliche Jugendarbeit im Raum Franken
einsteigen.
Für uns ist es eine besonders
große Freude, dass auch unsere Kinder den Wunsch
haben, für das Reich Gottes zu arbeiten; und unser Gebet
ist, das sie darin weiterhin Ermutigung und Motivation
erfahren.
Mit diesen neuesten Nachrichten
grüssen wir euch alle ganz herzlich.
Im Herrn Jesus verbunden… Nico und
Elisabeth
Die Gemeinde von Tivoli mit einigen Freunden und
Gästen
URL: http://italmission.altervista.org/Mart/12-10_Rundbrief.htm
03-10-2012; Aktualisierung: 04-10-2012 |