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Italien braucht Mission: Mission ist vielseitig

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RUNDBRIEF VON MÄRZ 2013

 

 von Nico und Elisabeth Martella

 

Liebe Freunde und Geschwister,

     wir grüssen euch mit der Barmherzigkeit und Liebe Gottes und seines Sohnes Jesus Christus.

     Wir wollen euch dankbar teilhaben lassen an den letzten Entwicklungen unserer Gemeinde und im Werk des Herrn in den letzten Monaten.

     Wie ihr ja schon wisst, ist unser „Missionarskollege” Antonio Fausto Gaeta nach Deutschland zurückgekehrt, da er das Pensionsalter erreicht hat. Auch wenn wir einige seiner Aufgaben an Mitarbeiter der Gemeinde aufteilen konnten, fiel doch vieles mir zu. Gott gab Gnade und inzwischen haben wir einen guten Ausgleich und Rhythmus gefunden.

     Seit dem letzten September hat es nicht an den verschiedensten Problemen gemangelt, und zwar sowohl zwischen einzelnen Gemeindegliedern, als auch leider unter den Mitarbeitern. Ich will sie hier nicht aufzählen, sondern sage nur, dass Gott viel Geduld, Weisheit und Gnade geschenkt hat, um diese Probleme zu bewältigen und Frieden und Harmonie aller Beteiligten wiederherzustellen.

     Einige aus unserer Gemeinde hatten den Wunsch, sich taufen zu lassen. Um zu verstehen, wer wirklich bereit für die Taufe war, entschied ich einen Kurs für alle Interessierten anzubieten. Dieser Kurs fand dann etwa alle 2 Wochen statt und dauerte von September bis im Februar. Von Anfang an gab es eine junge Frau, die nur zuhören wollte, ohne sich taufen lassen zu wollen. Die anderen vier Teilnehmer waren alle entschieden sich taufen zu lassen. Eine von ihnen hatte ihr ganzes Haus voll mit Statuen und Götzen jeglicher Art und war bereit allem zu entsagen; trotzdem gab es noch viele Schwächen in ihrem Leben und sie wurde in diesem Winter sehr geprüft. Ein anderer hatte Probleme mit dem Alkohol; er wollte dem Herrn folgen, fiel aber doch ab und zu wieder in sein Problem zurück. Ein anderer hat seine Vergangenheit in der Drogenszene gehabt, traf jedoch ein klare Entscheidung. Und der letzte und jüngste ist Sohn aus gläubigem Elternhaus und obwohl er regelmäßig zu den Veranstaltungen kam, lebte er doch einige Jahre als Atheist, bis er sich dann doch ganz dem Herrn auslieferte, weil er erkannte, dass Gott existiert.

     Mein ständiges Gebet in all diesen Monaten war, dass der Herr mir zeigte, wer wirklich getauft werden sollte. Da alle vier entschieden waren sich taufen zu lassen, bat ich den Herrn, dass Er doch eingreifen sollte, falls jemand noch nicht „reif“ dafür war; und zwar sollte es so geschehen, dass sich niemand verletzt fühlen sollte. Mein Zweifel galt der Schwester, die von ihrem ganzen Götzenkult befreit wurde, und auch ihrem Sohn mit seinem Alkoholproblem. Nachdem er dann im Dezember einen Rückfall hatte und andere Probleme daraus entstanden, musste ich ihm sagen, dass er frühestens getauft werden kann, wenn er sich mindestens ein Jahr lang von jeglichem Alkohol fernhält. Er akzeptierte das. Auch seine Mutter hatte viele Probleme mit Krankheit und konnte kaum die Gemeindeveranstaltungen geschweige denn den Taufkurs besuchen. Da auch ich gewisse Zweifel über sie hegte, war es eine wahre Befreiung für mich kurz vor der Taufe, aus ihrem eigenen Mund zu hören, dass sie zwar von ganzem Herzen sich danach sehnt getauft zu werden, aber dieses Mal noch nicht, da sie doch noch nicht ganz bereit wäre. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben.

     Am 3. März hatten wir dann endlich unsere Taufe. Manuel und David wurden getauft. Sie hatten Verwandte und Freunde dazu eingeladen. Da wir viele Menschen erwarteten, konnten wir das gar nicht in unserem kleinen Saal veranstalten und mieteten deshalb eine Turnhalle. Circa 100 Personen kamen, schätzungsweise 60% Gemeindefremde. Zu dieser Gelegenheit besuchte uns auch Fausto Gaeta. Es war alles sehr schön,  harmonisch und berührend, vor allem auch die Zeugnisse der Täuflinge. Gott gab auch Gnade, dass ich ein evangelistisches Wort bringen konnte welches viele ansprach.

     Anschließend hatten wir zum Mittagessen zwischen 80 und 90 Personen, die sich dermaßen wohlfühlten, dass es schwierig war, sie gegen Abend zu verabschieden. So konnten wir viele Kontakte knüpfen, Gespräche führen und Traktate und Bibeln verschenken. Es war sehr viel Arbeit für uns, davor und danach. Alle Gläubigen haben fest mitgearbeitet und es herrschte eine wirklich gute Kollaboration, Einheit und Liebe untereinander.

     Was wird aus den anderen „Taufkandidaten“? Gott weiß es. Sie waren auch alle sehr berührt, nahmen sie doch zum ersten Mal an einer Taufe teil. Es ist auch möglich, dass wir bald wieder eine andere Taufe haben werden. Lassen wir den Herrn in den Herzen dieser Menschen wirken.

     Wie ihr vielleicht wisst, haben wir während der Woche unsere Bibelzellen in Privathäusern. Dieses Jahr betrachten wir gemeinsam den Hebräerbrief. Damit sich jeder zu Hause darauf vorbereiten kann. schrieb ich davor ein Büchlein mit Fragen zu jedem Abschnitt, was eine ziemliche Arbeit war. Aber es war die Mühe wert, auch weil es ein relativ schwieriges Buch und für manche unverständlich ist. Da wir durch den Weggang von Fausto nun zwei Bibelkreise betreuen, bedeutet das, dass wir bis zu fünf mal pro Woche nach Tivoli fahren. Aber auch da sehen wir den Segen des Herrn.

     Die West-Europa Mission hat uns zu ihrer Konferenz in diesem Frühjahr eingeladen. Aber aus verschiedenen Gründen werden wir wohl doch nicht kommen. Schon letztes Jahr mussten wir uns ein Auto von unserer Tochter leihen; da sie jedoch selbst mit ihrer Familie nach Deutschland umgesiedelt ist, können wir das nicht mehr machen. Unser eigenes Auto bringt uns nicht mehr weit. Verschiedene große Dinge müssten repariert werden, was sich aber nicht mehr lohnt bei diesem alten Wagen. Außer dass der Gasantrieb (LPG) nicht mehr funktioniert und das Benzin fast zwei Euro pro Liter kostet, müssen wir mit offenem Fenster fahren (Heizung und Lüftung kaputt) und müssen wir auch vor jeder Fahrt ein paar Liter Wasser in den Radiator schütten. Die Beulen sind dagegen nur Schönheitsfehler und fallen in Italien nicht weiter auf… ☺. Da der Motor noch einigermaßen in Ordnung scheint, können wir noch gut hier in der Nähe fahren.

     Leider fehlt es nie an Prüfungen und Angriffen unter Gläubigen und auch Elisabeth und ich sind davon nicht ausgeschlossen. Wir wollen sie hier nicht aufzählen, der Herr kennt sie alle, aber bitten euch, dass ihr uns im Gebet stützt und unterstützt.

     Die Politische und soziale Situation hier in Italien wird ständig schlechter und auch die letzten Wahlen waren ein Desaster. Viele, vor allem junge Menschen haben keine Arbeit.

     Auch deshalb ging unsere Annegret mit Familie nach Deutschland. Somit haben wir keine Kinder oder andere Verwandte in der Nähe und vor allem Elisabeth leidet ziemlich darunter. Sicherlich haben wir viele geistliche Kinder, um die wir uns kümmern, aber speziell die Mütter sind doch ziemlich gebunden an Kinder und Enkel.

 

Ich schließe hier mit meinem Bericht. Danke für eure Gebete, für eure Gemeinschaft und eure Unterstützung. Gott unterstütze auch euch und segne euch.

Eure Geschwister in Christus,

Nicola und Elisabeth

 

 

(Die Fotos zeigen einige Momente am Tage der Taufe)

 

URL: http://italmission.altervista.org/Mart/13-03_Rundbrief.htm

12-03-2013; Aktualisierung: 13-03-2013

 

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