Regionen Italiens

«Der Glaube, der denkt» - «die Herausforderung in unserer Zeit annehmen»

Italien braucht Mission: Mission ist vielseitig

Italien braucht Mission: Mission ist vielseitig

▼ Seitenende ▼

 
Erste Seite
Kontakte

 

Neues von Martellas
 
 

RUNDBRIEF VON JANUAR 2016

 

 von Nico und Elisabeth Martella

 

Siehe, ich werde zu jener Zeit handeln mit allen deinen Bedrückern, und die Hinkenden retten und die Vertriebenen sammeln; und ich werde sie zum Lobe und zum Namen machen in allen Ländern ihrer Schmach“ (Zephania 3,19).

 

Liebe Freunde und Geschwister!

     Dieses Mal, wollen wir anstatt von uns zu berichten, zwei Frauen zu Wort kommen lassen, die schicksalhafte Ereignisse in ihrem Leben erfahren haben, durch die sie dann zum lebendigen Glauben an Jesus Christus gekommen sind.

     Die erste Frau heißt Valentina (aus Tivoli); sie war leukämiekrank. Die zweite Frau heißt Rita (aus Rocca di Papa); sie wurde früh zur Witwe und ging durch eine tiefe Depression, in die sie fiel, und die Ärzte meinten, sie würde nicht mehr da rauskommen. In den schwersten Stunden ihres Lebens, machten sich jede von ihnen auf die Suche nach der Wahrheit und dem Herrn, indem beide die Bibel lasen. Gott sprach zu ihnen durch die Schrift, und sie konnten zum lebendigen und persönlichen Glauben an Jesus Christus gelangen. Der Herr erbarmte sich der Valentina und der Rita und heilte sie auf seine Weise. Nun sind sie wichtige Glieder unserer Missionsinitiative «Neues Feld».

 

~^~^~^~^~^~^~^~^~^~^~^~^~^~^~^~^~^~^~^~^

 

ZEUGNIS VON VALENTINA

 

Valentina

Mein Name ist Valentina und ich bin eine junge Frau, die zum Wort Gottes und zur Wahrheit kam, zunächst durch die Lektüre der Bibel, die mir damals mein Freund (mein jetziger Ehemann) geschenkt hatte, und auch durch die Meditation der Verse, die im Abreißkalender enthalten waren. Im Jahr 2005 fing ich an mich für den Herrn zu interessieren, als ich zirka zwanzig Jahre alt war, indem ich sorgfältig Kapitel für Kapitel die Bibel las. Ich begann das Alte Testament zu lesen, aber es schien nicht leicht verständlich zu sein; also verbrachte ich die ersten Jahre meines christlichen Abenteuers, indem ich mehrmals das

ganze Wort Gottes durchlas. Natürlich hatte ich die Falschheit der katholischen Lehre begriffen, in der ich erzogen wurde. Ebenso hatte ich die Bedeutung des Opfers Jesu verstanden, aber ich lebte mein Leben wie gewohnt weiter: Universität, Job, Freund (jetzt mein Mann), obwohl es oft passierte, dass ich mit ihm über manche Schriftabschnitte sprach.

     Im Jahr 2010 entdeckte ich, dass ich eine schwere Krankheit hatte, die mich zwang, eine Auszeit von der Arbeit sowie der Universität zu nehmen und viel Zeit zu Hause zu verbringen. Während dieser Zeit suchte ich laufend nach dem Herrn; ich las das Wort Gottes und es schien, dass einige Verse genau zu mir zu sprechen würden. Ich fühlte, dass etwas sich in mir verändert hatte, dass ich dem Herrn gefallen und ihm gehorchen wollte. Ich beschloss, einen christlichen Fernkurs zu machen, um das Wort Gottes im Detail zu studieren und um Licht in Bezug auf manche Zweifel zu bekommen, die ich hatte. Der Kurs hat mir geholfen, viele Dinge über den Glauben zu verstehen. Und so beschloss ich, nachdem ich geheilt wurde,  Anfang 2013, eine biblische Gemeinde zu besuchen.

     Es war das erste Mal für mich, dass ich in einen Raum hineinging, der von evangelikalen Christen besucht war. Der Ersteindruck war positiv; und dies führte mich zur Entscheidung, diese Gemeinde mit meinem Freund dauerhaft zu besuchen. In dieser Gemeinde lernte ich zwei Diener des Herrn kennen (Nico und Elisabeth Martella), die seit Jahren Missionare waren und die die Aufgabe, die der Herr ihnen anvertraut hatte, mit Engagement, Durchhaltevermögen und Ausdauer durchführten. Nach einer gewissen Zeit, da ich dauerhaft die Gemeinde besuchte, schlug uns der Bruder Nico vor, einen Jüngerschaftskurs (zusammen mit anderen, die sich dem Herrn genährt hatten) zu machen, um die grundlegenden Elemente des Glaubens zu verstehen und auch um die Zweifel, die wir diesbezüglich noch hatten, zu klären. Diese Momente des Zusammenkommens waren wichtig für mich, weil ich die Geschwister kennen lernte und verstand, was Gemeinschaft, Erbauung und geistliches Wachstum waren; und dieses waren Elemente, die mir zuvor fehlten. Es war so, als ob man das letzte Teil eines Puzzles finden würde!

     Ich erkannte auch, dass es richtig war, dem Herrn zu gehorchen, nicht nur indem ich mich in seinem Namen taufen lies, sondern auch indem ich Ordnung in mein Leben brachte. Bruder Nico machte mir klar, Anhand der Schrift, dass meine Lebenssituation mit meinem Gefährten vor dem Herrn in Ordnung gebracht werden sollte, denn wenn ein Kind dem Vater gefallen will, um das zu realisieren, soll es seinem Wort gehorchen.  Ein paar Monate später, im Oktober 2013, haben wir geheiratet und dann ließen ich und mein Mann uns auch taufen. Es war ein Jahr voller Ereignisse und geistlicher Bereicherung für mein Leben! Auch meine Schwiegereltern fingen an, die Gemeinde zu besuchen, und sie profitierten auch vom Bibelkreis, wo auch wir waren, der wöchentlich stattfand und der vom Bruder Nico geleitet wurde.

     In der Gemeinde, wie schon gesagt, dank der Arbeit der Missionare Nico und Elisabeth, fanden Bibelkreise statt, wo das Wort studiert wurde; zuerst haben wir den Hebräerbrief durchgenommen, dann kam der 1 Johannesbrief und z.Zt. betrachten wir den Epheserbrief. Die Frauenstunden und die Kinderstunden wurden von der Schwester Elisabeth geführt. Mein geistliches Wachstum wurde auch dank der Teilnahme an den Frauenstunden und an den Kinderstunden möglich, zu denen ich vor allem hinging, um zu helfen, obwohl auch der Reiz da war zu lernen, das Wort Gottes den Kindern zu vermitteln; diesbezüglich ist die Schwester Elisabeth eine gute Lehrerin, da sie mit Liebe, Sanftmut und Natürlichkeit gekennzeichnet ist, mit denen sie wirkt.

     In diesen Jahren gab es viele Segnungen, aber es hat an Momenten voll von Schwierigkeiten und Verwirrungen nicht gefehlt. Die Bezugspunkte waren für mich Nico und Elisabeth, die sich immer bereit zeigten, mir zuzuhören, mich mit dem Wort Gottes zu unterstützen und zu ermutigen, mir die Türen ihres Hauses zu öffnen, wenn ich das Bedürfnis danach spürte. Da sie sich um mich, als eine junge Schwester im Glauben, gekümmert haben, gab mir oft ein Gefühl der Sicherheit, auch und vor allem dem Herrn gegenüber. Manchmal, in den negativen Momenten, tappt man im Dunkeln und sieht keinen Ausweg; ihre beruhigenden Worte ermöglichten mir alles aus einem anderen Blickwinkel zu sehen, meine Position als ein Kind Gottes zu betrachten, an die Privilegien mich zu erinnern, die dies mit sich bringt. Für mich sind sie ein großartiges Beispiel, dem man nachahmen soll, weil sie ganz auf die Wege des Herrn schauen, weil sie immer auf seine Frequenzen abgestimmt sind und ihn mit ihrem Leben ehren. Aus dieser Beziehung einer geistlichen Bruderschaft beziehe ich Wohltat, Trost, Ermutigung und Ermahnung, immer auf den König der Könige zu schauen. Ich liebe sie im Herrn, und sie sind meine geistlichen Eltern!

 

~^~^~^~^~^~^~^~^~^~^~^~^~^~^~^~^~^~^~^~^

 

ZEUGNIS VON RITA

 

Rita

1. Zum Anfang möchte ich sagen, dass ich ein ganz normaler Mensch bin, wie so viele in der Welt, ohne besondere Fähigkeiten oder Qualitäten. Ich traf Gott in dem schwierigsten Moment meines Lebens, gerade, als ich im Begriff war ihn zu  beschuldigen für das, was mit mir geschah, und ich im Begriff war, mich von ihm zu entfernen. Ich frage mich bis heute, was er an mir besonderes gesehen hatte; aber selbst wenn ich das „Warum“ nicht verstehen kann, verstehe ich jetzt, dass ich es ohne seine Hilfe nie geschafft hätte aus dieser

Lage rauszukommen.

     Ich wurde katholisch erzogen und ich habe immer an Gott und an seinen Sohn Jesus geglaubt, aber noch viel mehr an die Madonna und die Heiligen; absurd, nicht wahr? Aber wer weiß, wie viele es noch gibt wie mich! In der Zeit, in der ich wegen der Krankheit meines Ehemannes begann nach einem Wunder zu fragen, fing ich an Wallfahrtskirchen der Reihe nach abzusuchen und betete ständig zu Maria, mir zu helfen... wie viel Unwissenheit gab es in mir. Als dann mein Mann starb, anstatt mich selbst zu hinterfragen, beschuldigte ich Gott. Ich wurde Opfer der Versuchungen des Satans, und da ich zu jenem Zeitpunkt von einer starken Depressionen heimgesucht wurde, war ich ja eine leichte Beute.

     Eines Abends wurde mir klar, dass ich es nicht schaffen würde, und ich fing an zu weinen und Gott zu fragen, warum er mich verlassen hatte. Was für ein Narr war ich: ich war diejenige, die ihn verlassen hatte, und im Gegenteil dachte ich, dass er es gewesen wäre, der mich verlassen hatte. Es gab eine Reihe von Ereignissen, immer größere und voll von anhaltendem Leid, aber jedes Leid öffnete mir eine Tür und ein kleines Licht begann zu leuchten. Ich fing an, alles, was mich umgab, mit anderen Augen anzusehen und mich über viele „Unsinnigkeiten“ zu freuen, wie ich sie nannte: vielleicht über einen schönen Mond am Himmel, über eine Blume, über einen Vogel, der bei meinem Fenster landete. Je mehr ich mich über diese Dinge freute, desto mehr schaffte ich es auch, über das Leiden mich zu erfreuen, da ich endlich verstand, dass man nur dadurch es schafft, näher an das heranzukommen, was Jesus für uns erlebt hatte. Kurz gesagt, scheint es einfach das so zu sagen, aber es war wirklich nicht leicht gewesen.

     Meine Wegstrecke dauerte fast fünf Jahre, und obwohl der Weg schmal und voller Gefahren war, hatte damit meine Reise in Richtung Wahrheit begonnen. Ich erkannte, dass, obwohl ich ein Niemand und ein Sünder war, aus Gnade durch Glauben gerettet werden konnte! Das hätte ich nie allein geschafft (trotz der Beichte, welche die katholische Kirche mich gelehrt hatte, zu praktizieren, um Vergebung zu bekommen). Jesus hatte schon dafür gesorgt, und ich war frei; und wenn ich frei von Sünden war, die ich als Mensch wieder begangen hätte, durch Jesus konnte ich endlich wissen, dass ich eines Tages ein Teil des Volkes Gottes sein würde. Von diesem Moment an war es, als ob ich die Stimme Gottes in mir hören würde; ich stellte Fragen und er antwortete mir auf die erstaunlichste Weise, vielleicht indem er mir eine besondere Einsicht gab, als ob ich seine Stimme hören würde, oder vielleicht durch etwas, was ich in der Schrift las. Damals kannte ich noch keine biblische Christen und hatte nur die Bibel.

     Also, lasst uns miteinander in jedem Moment unserer Tage freuen, selbst in den schweren Momenten, da wir eine große Aufgabe zu bewerkstelligen haben: gegenüber jeder Person deutlich zu machen, die sich als Sünder und damit weit weg von Gott fühlt, dass es wirklich genügt einfach zu glauben und unsere Sünden werden vergeben. „Denn durch die Gnade seid ihr errettet, mittelst des Glaubens; und das nicht aus euch, Gottes Gabe ist es; nicht aus Werken, auf dass niemand sich rühme“ (Epheser 2,8-9). Eine letzte Sache, die ich euch sagen möchte, ist das: das, was wir tun, soll nie mit der Absicht getan werden, sich das Reich Gottes zu verdienen, sondern es soll nur in der Absicht geschehen, um unsere Dankbarkeit zum Ausdruck zu bringen gegenüber demjenigen, der es uns geschenkt hat, indem er am Kreuz starb. „Er hat getilgt die uns entgegenstehende Handschrift in Satzungen, die wider uns war, er hat sie auch aus der Mitte weggenommen, indem er sie an das Kreuz nagelte“ (Kolosser 2,14). „Wenn jemand dient, so sei es als aus der Kraft, die Gott darreicht, auf dass in allem Gott verherrlicht werde durch Jesus Christus“ (1 Petr 4,11).

 

     2. Ungefähr vor ein paar Jahren, begann ich auf Facebook ein Gespräch mit dem Bruder Nico Martella, der mir sehr geholfen hat. Eines Tages forderte er mich auf, an einem Jüngerschaftskurs in Tivoli teilzunehmen, der bei einer Familie stattfand. Jahrelang hatte ich Kontakt mit Brüdern und Schwestern nur durch Skype und Internet, da ich aus familiären Gründen mich von Zuhause nicht viel bewegen konnte, da ich mich um meine ältere Mutter kümmern musste. Nun konnte ich mich mit Menschen aus Fleisch und Blut treffen und das gab mir viel Freude. Die Tatsache, dass ich mit der Familie von Nico zusammenkommen konnte, vor allem mit seiner Frau Elisabeth, war für mich eine große Unterstützung. Im Frühjahr 2015, nachdem in der Gemeinde von Tivoli, wo Nico Leiter war, verschiedene gravierende Probleme aufkamen, fragte er mich, ob ich bereit war, mein Haus aufzumachen, um dort sowohl Evangelisation als auch Gottesdienste durchzuführen. Ich dachte ernsthaft darüber nach, da ich im Begriff war, von einem virtuellen Engagement im Internet zu einem realen Engagement  überzugehen; schließlich, durch die Überzeugung angetrieben, dass Gott es so wollte, sagte ich ja.

     Wir fingen an bei mir Zuhause , uns zum Gottesdienst zu treffen. Aber nach kurzer Zeit änderte sich plötzlich manches und meine familiäre Routine brach ein: meine Mutter hatte ernste Probleme und musste operiert werden; und mein jüngster Sohn wurde von einer mysteriösen Krankheit befallen. Und hinzukam, dass ich Witwe und Einzelkind bin; und deswegen musste ich mir alle Probleme alleine aufbürden. Ich verbrachte einige schreckliche Momente, in denen die einzige Stütze mein Glaube an Gott und in seinen Verheißungen war; hinzukam die Nähe von Nico und von Elisabeth und von den Brüdern und Schwestern, die zu mir nach Hause kamen. Wie gesagt, sie waren zuvor Glieder der Gemeinde von Tivoli. Ich habe mir oft gesagt, dass Gott sieht an und sieht vor, denn wenn in der Gemeinde von Tivoli alles immer noch so gut gegangen wäre wie früher, hätte ich nicht die Nähe und die Unterstützung, die die Gottesdienste in meinem Haus in dieser schlimmen Periode mir gebracht haben, gehabt.

     Das Leiden ist leider ein Teil des Lebens eines Christen; und beten, es nicht zu haben, bedeutet das Kreuz dessen nicht tragen zu wollen, der uns gerettet hat, indem er es selbst für uns getragen hat. Manchmal, da wir über unser Unglück nachdenken, bitten wir Gott, es verschwinden zu lassen, als ob er ein Zauberer wäre, aber es ist nicht das, was er uns versprochen hat. Er hat versprochen, uns Kraft im Leiden zu geben. Es ist das, was er in dieser schwierigen Zeit meines Lebens mir stets gibt. Er hat mir nichts von der Bürde weggenommen, aber trotz meiner körperlichen Erschöpfung hat er mir die Kraft gegeben, weiterzumachen, und er hat mich stark und ganz im Glauben gehalten, den ich seit dem Tag ausübte, als er mir die Gnade dazu gab. Wie er zu Paulus sagte, so tut er es auch mit mir: „Meine Gnade soll dir genügen, denn meine Kraft wird in Schwachheit vollbracht“ (2 Kor 12,9).

 

~^~^~^~^~^~^~^~^~^~^~^~^~^~^~^~^~^~^~^~^

 

Liebe Freunde und Geschwister, wir hoffen, dass auch ihr Trost und Ermutigung aus diesen spontanen und lebens- und glaubensträchtigen Zeugnissen schöpfen könnt. Wir haben es getan. Und das besonders, weil letztes Jahr in vieler Hinsicht voll Tränen und Schmerzen waren. Jenseits unserer Verpflichtung dem Herrn gegenüber, waren genau Gläubige wie Valentina und Rita uns zur Motivation geworden, trotz allem in der Mission in Italien weiterzumachen. In diesem Jahr, trotz Anfeindungen seitens mancher Menschen, hoffen wir, dass sich folgende Verheißung für uns (und für euch) realisiere: „Die mit Tränen säen, werden mit Jubel ernten. Er geht hin unter Weinen und trägt den Samen zur Aussaat; er kommt heim mit Jubel und trägt seine Garben“ (Ps 126,5s).

 

Im Herrn verbunden… Nico und Elisabeth Martella

 

► URL: http://italmission.altervista.org/Mart/16-01_Rundbrief.htm

27-01-2016; Aktualisierung:

 

Flagge von Italien

▲ Seitenanfang ▲

Das literarische Eigentum ist vorbehalten
© Punto°A°Croce