»Und
alles, was immer ihr tut, im Wort oder im Werk, alles tut im Namen des
Herrn Jesus, danksagend
Gott, dem Vater, durch ihn«
(Kolosser 3,17).
Liebe
Freunde und Geschwister!
Nachdem wir in den letzten Rundbriefen mehr von evangelistischen Aktivitäten und
unserer kleinen Gemeinde berichtet haben, wollen wir dieses Mal nur zwei
Bereiche unserer Arbeit genauer beleuchten. Und zwar Nicos Betreuung einzelner
Personen im Internet und die Hausbesuche von Elisabeth am Beispiel von einer
Frau.
Und
damit fängt Elisabeth auch gleich an. Gina heißt sie, nein
eigentlich muss ich »Signora Gina« schreiben, sie ist eine Nachbarin von unserer
Gemeinde und über 80 Jahre alt.
Eigentlich lernten wir zuerst ihren Mann Giovanni kennen, der gerne und
oft sich vor seiner Villa aufhielt, der sehr leutselig war und gerne ein
Schwätzchen mit uns hielt. Seine Frau dagegen hielt sich mehr im Hintergrund auf
und wir kannten sie kaum.
Vor einigen Monaten starb Giovanni ganz plötzlich an einer Lungenembolie und
Gina blieb alleine zurück in ihrer wunderschönen großen Villa mit parkähnlichem
Garten, aber ohne Nachkommen.
Bei meinem ersten Besuch, da hatte ich gerade Kuchen gebacken und konnte
ihr ein Stück davon bringen, war sie zu Tränen gerührt. Nachdem sie mir
ausführlich von dem Ableben ihres Mannes berichtet hatte, konnte ich sie etwas
trösten und versprach ihr ab und zu vorbeizuschauen.
Beim zweiten Besuch ließ ich sie wieder viel reden über ihren Giovanni
und was für ein guter Mensch er doch war. Soooo gut, das er jetzt ganz bestimmt
im Paradies ist. (Viele Italiener lassen zur Sicherheit für ihre Verstorbenen
gegen Bezahlung noch Totenmessen lesen, mit der Absicht dass sie auch wirklich
gerettet werden.) Auf jeden Fall konnte ich da die Gelegenheit ergreifen und
etwas zum Thema Glauben sagen.
Beim dritten Besuch kamen dann Fragen von ihr, was wir eigentlich
glauben. Gerne fange ich bei solchen Gelegenheiten damit an, unsere
Gemeinsamkeiten aufzuzählen: unsere Gottesfurcht, dass Jesus der Sohn Gottes ist
und dass die Bibel Gottes Wort ist. »Ja das stimmt«, sagt sie, »und ich bete
jeden Morgen und jeden Abend den „Rosario“ (Rosenkranz). Ich war in Lourdes und
an vielen anderen Pilgerstätten, um zu Heiligen und der Madonna zu beten. Ich
gehe auch oft zur Heiligen Messe und schaue mir im Fernsehen den „Marienkanal“
an. Aber ich will doch auch einmal gerne zu euch in den Hauskreis kommen«.
Letzte Woche besuchte ich sie wieder und brachte ihr auch einen Kalender
mit. Inzwischen sind wir schon ziemlich vertraut, sitzen immer auf einem kleinen
Zweiersofa eng zusammen. Da sah ich auf dem Beistelltisch unter anderen
Schriften eine Bibel liegen. Mein Erstaunen war groß. Gina sagte mir dann, dass
sie ab und zu in den „Vangeli“ liest, d.h. in einem der vier Evangelien.
Ich habe die Erfahrung gemacht, vor allem bei meinen Besuchen im Krankenhaus,
dass sehr viele Italiener die Bibel überhaupt nicht kennen. Höchstens ein
Büchlein, in dem eines der Evangelien mit Erklärungen steht. Dafür kennen alle
den Katechismus aus dem Schulunterricht.
Ich nahm diese Gelegenheit wahr und griff zur Bibel und las ihr aus dem „Vangelo
di Giovanni“ Kap. 3,16 (d.h. aus Joh. 3,16) vor und sagte dazu einige Worte.
Außerdem zeigte ich ihr noch, dass die Bibel viele andere Bücher enthält, z.B.
die Psalmen. Ich zitierte den Psalm 23.
Beim Verabschieden ermutigte ich sie doch einmal in diesen Psalmen Trost zu
suchen; ich würde mich beim nächsten Mal danach erkundigen.
Immer wieder überlege ich (bereits seit ca. 35 Jahren!), dass solche Personen,
die „zig“ Jahre in der einen Weise indoktriniert wurden und nichts anderes
kennen, es doch sehr schwer haben von manchen Lehren, die nicht in der Bibel
stehen, sich zu trennen. Das ist für sie wie eine Amputation. Und je älter diese
Menschen sind desto schwerer fällt es ihnen.
Nun
berichtet Nico weiter. Heute möchte ich euch einmal aus meiner Arbeit
im Internet berichten. Da es sich um eine kontinuierliche Tätigkeit handelt,
habe ich hier unten einige der letzten Fragen aufgeführt, die mich beschäftigt
haben. Ich schreibe nicht nur wöchentlich Andachten, Denkanstöße und Artikel,
die ich im Internet publiziere, sondern antworte auch auf persönliche und
biblische Fragen. Hier in der Folge handelt es sich um einige dieser Fragen aus
der letzten Zeit, die mich per Email oder Messenger (auf Facebook) und
seltener per WhatsApp erreichen.
Orazio, ein kranker gläubiger Christ fragte mich, was ich von der „Bioresonanz“
halte, da sein Arzt es ihm, falls gar nichts anderes mehr hilft, als Heilmittel
vorschlug. Ich habe ihn auf meine Artikel in meinem Buch „Lexikon der
alternativen Medizin“ hingewiesen, die er diesbezüglich lesen kann. Das Buch
besitzt er bereits.
Cesare war ganz verwirrt, und bat mich deshalb um eine biblische Antwort, die
ihm bei der Aufklärung eines bestimmten Themas helfen sollte. Einige seiner gut
vorbereiteten Gesprächspartner, die ihm bestimmte Bibelstellen zitierten (z. B.
5. Mose 15,6; 23,19-20), um ihn zu verwirren, kamen zu dem Schluss, dass es der
Gott der Bibel wäre, der das ungerechte Schuldensystem geschaffen habe,
mit dem die Machthaber einem armen Mann nach und nach alles wegnehmen und ihn zu
ihrem Sklaven machen. Wie ich ihm dann ausführlich gezeigt habe, wird in diesen
und anderen Bibelstellen jedoch klar ausgesagt, dass genau das Gegenteil der
Fall ist.
Saverio erzählte mir von seinem ehemaligen Pastor, der aus Alters- und
Gesundheits-
gründen aus seinem Dienst zurückgetreten war. Der neue Pastor hat ihn
dann von jeder Mitarbeit in der Gemeinde ausgeschlossen, selbst von jener eines
einfachen Beraters oder geistlichen Vaters. Saverio fand es ungehörig, dass der
neue Pastor von einem Tag zum anderen den alten Pastor von der Kanzel aus zu
einem einfachen Gemeindemitglied degradierte.
Giorgio bat mich um Erklärungen in Bezug auf Matthäus 10,35 (Verfolgung
des Nachfolgers Jesu durch die Verwandten) und Hebräer 4,12 (das Wort
Gottes als zweischneidiges Schwert). Ich erklärte ihm beide Bibelstellen im
literarischen, kulturellen, historischen und religiösen Kontext.
Maria fragte mich: »In der Gemeinde, die ich besuche, gibt es einen Bruder, der
predigt, und in wilder Ehe lebt. Was sagt die Bibel dazu?«.
Francesco schrieb mir, dass der Leiter seiner Gemeinde eine neue Regel
eingeführt hat: Wenn jemand sich mit einem Ungläubigen liiert, wird er
automatisch aus der Gemeinschaft ausgeschlossen. Er fragte mich: „Ist es
nicht falsch, zu diesem Schluss zu kommen, wenn vorher noch keine Seelsorge
stattgefunden hat?“. Meine Antwort kann man auf Italienisch hier finden:
«Gemeindeausschluss ohne Seelsorge?»:
http://puntoacroce.altervista.org/_TP/A1-Fuori_pastorale_EnB.htm.
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Luigi, der im Begriff ist, eine Bundeslade in originalgetreuen
Proportionen nachzubauen, hat mich mehr als einmal gefragt, wie dieses oder
jenes Detail ursprünglich ausgesehen haben soll, insbesondere wie die
Cherubinen in biblischer Zeit dargestellt wurden und wie sie wirklich auf
dem Deckel der Bundeslade positioniert waren. Er war überrascht, als ich ihm
erklärte, dass die zwei Männer mit zwei Flügeln die er gemacht hatte, eher aus
der griechischen Mythologie stammen; und er blieb von der Tatsache fasziniert,
dass die Cherubinen vier Flügel und vier Gesichter haben und so auf der
Bundeslade angeordnet waren, dass sie einen sichtbaren Thron für den
unsichtbaren Gott bildeten. Auf meinen Rat hin ist er nun dabei, eine neue
Version zu realisieren.
Hinzu kommt noch die Fern-Seelsorge (durch Telefon, und Briefe), sowohl
für allgemeine Probleme als auch spezifisch für den Okkultismus.
Herzliche Grüße und Segenswünsche in Christus... Elisabeth und Nico Martella
► URL: http://italmission.altervista.org/Mart/20-01_Rundbrief.htm
17/01/2020; Aktualisierung: |