„Glückselig der Mann, der die Anfechtung erduldet! Denn
nachdem er bewährt ist,
wird er die Krone des Lebens empfangen, welche er denen
verheißen hat,
die ihn lieben“ (Jakobus 1,12).
Liebe Freunde und Geschwister,
Es wird uns wie vielen von euch ergehen. Die Pandemie ist zu einer großer
Glaubensprobe geworden, die manche Gläubigen gut bestehen, dagegen andere
weniger oder gar nicht. Wie wenn Metall in den Schmelzofen geschoben wird, die
zeigt diese „Probe“ was im Menschenherzen wirklich steckt: Gold, Silber
oder eine Mischung aus unedlen Metallen. (vgl. Jes. 1,25; 48,10; Hes. 22,18.20).
Wie steht es mit uns? Allgemein dachte man, jetzt wird die schwierige Zeit der
Pandemie bald zu Ende sein. Aber nun ist schon über ein Jahr vorbei und wir in
Italien sind inzwischen im dritten Lockdown.
Manche Dinge werden besser, aber manche Schwierigkeiten leider nicht wie z.B.
eine kleine Gemeinde zusammenzuhalten.
Viel ist im letzten Jahr geschehen. Nicos Mutter durfte im letzten August
zum Herrn gehen. Wir sind sehr froh, dass wir noch ausgiebig Zeit mit ihr
verbringen konnten, trotz Entfernung, Coronavirus und Krankenhausauflagen. Auch
bei der Beerdigung konnte Nico sehr bewegende Worte den nicht wenigen
Trauergästen sagen.
In unserer kleinen Gemeinde war es etwas schwierig die Geschwister und
Freunde „am Ball“ zu halten. Die verschiedenen Methoden der Treffen im Internet
kennt ihr wahrscheinlich alle.
Nun sind ja unsere Italiener für ihr überschäumendes Temperament bekannt.
Als wir uns am Anfang über Zoom trafen, freuten sich alle, aber einen
Gottesdienst bzw. Bibelstudium relativ geordnet durchzuführen war nicht möglich.
Lustige Bemerkungen zwischendurch, dazwischenreden, aufstehen und wiederkommen
usw. ließen uns dieses Kapitel abschließen.
Dann versuchten wir es über Whatsapp und das ging dann besser. Auch weil
man nicht so schnell schreiben wie reden kann. Die letzten 6 Wochen konnten wir
uns Sonntags wieder normal treffen und das haben viele genossen. Nun sind wir
wieder in der „roten Zone“ und müssen alles wieder über Internet menagieren.
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„Wirf dein Brot hin auf die Fläche der Wasser, denn nach
vielen Tagen wirst du es finden“
(Prediger 11,1).
Wir merken auch das wir älter werden…, aber auch im positiven Sinn. Ich,
Elisabeth freue mich besonders wenn ich Rückmeldungen bekomme von
Menschen, die wir in der Vergangenheit eine Zeitlang betreuen durften. Unter
einigen Beispielen aus letzter Zeit will ich euch heute von Maria Vittoria
berichten. In den 1990er Jahren besuchte sie mit ihrem kleinen Bruder für ein
paar Jahre die Kinderstunde.
Ich holte sie immer direkt von der Schule zur „ora felice“ (= glückliche Stunde)
ab und brachte sie anschließend mit dem Auto nach Hause. Leider waren das keine
guten Verhältnisse, in denen sie aufwuchsen. Und dadurch waren sie auch etwas in
ihrem Verhalten schwierig. Aber gerade solche Kinder brauchen ja unsere
Zuwendung.
Ich verlor Maria Vittoria für gut 30 Jahre aus den Augen. Dann wurde mir
berichtet, dass sie in einer tiefen Krise steckt und auf gläubige Geschwister
aus der Gemeinde von Finocchio traf (die ich natürlich auch noch gut kenne), und
die ihr versuchen zu helfen.
Maria Vittoria erzählte ihnen dann auch von ihrer Zeit in den Kinderstunden und
Sommerfreizeiten und wie schön das war.
Dann haben wir uns persönlich getroffen. Es gab Umarmungen (trotz Gefahr auf
Coronavirus) und Freudentränen (beiderseits). Sie wollte alte Fotos sehen und
sich an die Lieder erinnern, die wir damals gesungen haben.
Vor kurzer Zeit übergab sie dann ihr Leben dem Herrn und besucht nun regelmäßig
die Gemeinde in Finocchio.
Ihre Probleme sind nicht kleiner geworden, aber sie ist nicht mehr allein. Neben
unserem Vater im Himmel hat sie viele geistliche Geschwister bekommen, die ihr
beistehen und sich um sie kümmern.
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„Je nachdem ein jeder eine Gnadengabe empfangen hat,
dienet einander damit
als gute Verwalter der vielerlei Gnade Gottes“ (1.
Petrus 4,10).
Unsere Gemeindearbeit erfordert von Nico, dass er stets Bibelstudien und
Predigten vorbereitet; in den Zeiten der Pandemie ist das noch zeitaufwendiger
als sonst, da er alles übers Internet vorprogrammieren und ausführen muss. Außer
unserer Gemeindearbeit hat Nico ja auch noch viele Kontakte über und im
Internet. Menschen schreiben oder rufen an um biblische Fragen zu
stellen und um geistliche Ratschläge zu bitten oder auch nur um ihre Sorgen
mitteilen zu wollen.
Auch Artikel und andere Beiträge setzt er ins Internet, um das Evangelium
zu verbreiten und um biblische Belehrung zu manchen Problemen zu geben.
Wir freuen uns, dass demnächst ein Buch von ihm herauskommt über das
Leben von Abraham. Das letzte Buch über Psalm 23 ist zum Segen für viele
geworden.
Auch wurde er ermutigt weiter an der Übersetzung einer Studienbibel zu
arbeiten. Da Nico stets vom hebräischen und griechischen ins italienische
übersetzt, wenn er sich für Bibelstudien, Artikel und Predigten vorbereitet, hat
er es als gut angesehen die einzelnen Übersetzungen in einen fortlaufenden
Bibeltext einzufügen, so dass es zu einem wahren Projekt geworden ist. Es gibt
in Italien (ganz im Gegensatz zu Deutschland) wenige Bibelübersetzungen (3 oder
4) und sie sind im Allgemeinen entweder veraltet oder unpräzis. Was eine
sporadische Tätigkeit war, ist nun ein Projekt geworden. Nico arbeitet schon
seit Jahren daran. Nicht andauernd, aber immer dann wenn er sowieso am Bibeltext
arbeitet, fängt er damit an ihn erst einmal zu übersetzten. Sobald das Projekt
einigermaßen gereift ist will er zuerst alles auf eine Webseite tun, damit alle
sie konsultieren können. Er sprach kürzlich mit einem Bruder, der seine letzten
Bücher herausgab, und sagte ihm: „Welches wahre Erbe können wir der
nächsten Generationen hinterlassen? Alle Bücher und auch meine eigenen werden
irgendwann verschwinden oder für viele vergessen sein. Das Beste, was wir
weitergeben können, ist eine gute, präzise und fundierte Bibelübersetzung!». Er
war meiner Meinung. Da ich bereits den ganzen Hebräerbrief (unter anderem)
übersetzt habe, wollen wir diesen zuerst herausgeben und das Projekt vorstellen.
Dazu braucht Nico die Hilfe, Ausdauer und Kraft des Herrn.
Herzliche Grüße und Segenswünsche in Christus... Elisabeth
und Nico Martella
► URL: http://italmission.altervista.org/Mart/21-03_Rundbrief.htm
16/03/2021; Aktualisierung: |